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Kapitel 0002

Author: Cynthia
Sven schwieg für einen Moment.

„Mia muss verrückt sein, sie verflucht tatsächlich ihre eigene Oma. Sag ihr, sie soll mit diesen Tricks aufhören und sich in Grenzen halten. Ich werde natürlich zurückkommen, wenn ich fertig bin.“

Bevor Vivian etwas sagen konnte, legte er auf.

Vivian gab mir das Handy zurück, und ich sah dann die Instagram-Statusmeldung von Quinny.

Sie stand am Meer mit ihrem Hund in den Armen und lächelte breit.

Der Text dazu lautete: „Dodo war fast verschwunden, zum Glück hat sein Papa ihn rechtzeitig gefunden. Wir sind so glücklich!“

Als ich diesen Beitrag las, verzog ich meine Lippen, und die Tränen fielen unwillkürlich über das Gesicht.

Es war wirklich ironisch.

Er rettete meine Oma nicht, sondern geht mit seiner Traumfrau und ihrem Hund überall hin.

Meine Heirat mit Sven war völlig zufällig.

Er war der behandelnde Arzt meiner Oma. Zu der Zeit brauchte Oma eine große Menge an Geld für die Behandlung, doch ich hatte nicht genug Geld und war verzweifelt. Sven sagte, dass er das Geld auslegen könne, unter der Bedingung, dass ich seine Freundin werde.

Er wurde von seinen Eltern stark unter Druck gesetzt und brauchte eine Scheinbeziehung, um sie zu besänftigen.

Ich stimmte zu. Im Lauf der Zeit verliebte ich mich langsam in ihn.

Da meine beste Freundin Vivian seinen Bruder geheiratet hatte, dachte ich, es wäre gar nicht schlecht, mit Vivian zusammen als Schwägerinnen zu leben, also begann ich, ihn aktiv zu umwerben. Schließlich wurden wir offiziell zusammen.

Vivian umarmte mich, als sie mich weinen sah.

„Mia, sei nicht so traurig. Ein *rschloch ist es nicht wert, an ihm festzuhalten.“

Die Vorstellung, dass meine Oma mich für immer verlassen hatte, machte mich unendlich traurig.

Ich schluchzte und sagte: „Vivian, ich habe keine Oma mehr.“

Vivian klopfte mich auf den Rücken und tröstete mich: „Du hast noch mich, Mia. Ich werde immer bei dir sein.“

Ich nickte.

Vivian und ich kannten uns schon von klein auf. Wir waren die besten Freundinnen, die über alles reden, und wir sind enger als echte Schwestern.

Plötzlich klingelte ihr Handy.

Es war Stefan.

Vivian und Stefan hatten eine geschäftliche Ehe, seit der Hochzeit hörten die Gerüchte und Skandale über Stefan nicht auf. Früher hatte Vivian nie geglaubt, dass Stefan sie betrügen würde, bis gestern Abend die Medien berichteten, dass er mit einer Schauspielerin ins Ausland gereist war, und zahlreiche intime Fotos veröffentlicht wurden.

Kaum hatte Vivian den Anruf angenommen, als sie Stefans unzufriedene Stimme hörte: „Vivian, ich bin gerade erst aus dem Flugzeug ausgestiegen, und du fängst schon wieder an, Streit zu suchen, oder?“

„Ich habe die Schauspielerin nur zufällig im Restaurant getroffen, das ist nicht so, wie die Medien es darstellen. Willst du wirklich wegen so einer Kleinigkeit mit mir scheiden? Wann ist das denn endlich genug?“

Vivian lachte spöttisch. „Zufällig zusammen essen, zusammen einkaufen und im gleichen Hotelzimmer übernachten? Stefan, halte mich nicht für einen Idioten!“

Stefan zeigte keinerlei Schuldgefühl. „Das sind alles nur Gerüchte der Medien. Ich habe dich nicht betrogen. Glaub, was du willst. Wenn du eine Scheidung willst, kannst du das jederzeit tun.“

Vivian war so wütend, dass sie ihm fast schimpfen wollte. „Stefan… Piep!“

Das Telefon wurde aufgelegt.

Sie wischte sich die Tränen ab. „Sie sind wirklich Brüder wie aus einem Guss, genau gleich.. Wir müssen uns scheiden lassen und von diesen *rschlöchern fernhalten!“

Ich wusste, dass Vivian eigentlich sehr verletzt war. Auch wenn ihre Ehe mit Stefan eine Geschäftsbeziehung war, liebte sie ihn wirklich. Sie stammte aus einer rechen Familie und arbeitete nie in der Küche. Aber sie hat sich für Stefan hart im Kochen trainiert.

Stefan war an seinem Geburtstag auf Geschäftsreise im Ausland. Vivian flog über zehn Stunden, um seinen Geburtstag zu feiern. Und auch im Alltag blieb sie lange auf, um ihn bei der Arbeit zu begleiten.

Aber aus Stefans Sicht war Vivian einfach nur eine Frau, die nichts zu tun hatte und den ganzen Tag nur an ihm klebte. Das nervte ihn.

Wir hielten uns beide fest und weinten schweigend.

Nachdem der Beerdigung meiner Oma schickte ich eine Nachricht an Sven und fragte, wann er Zeit hätte, um die Scheidung zu erledigen.

Es dauerte eine Weile, bis er antwortete.

„Mia, wie lange willst du dieses Theater noch spielen? Du machst doch nur Ärger, weil ich an unserem Hochzeitstag früher gegangen bin. Wir haben schon die Ehrurkunde bekommen. Ob es eine Hochzeit gab oder nicht, spielt doch keine Rolle.“

„Wenn du weiterhin von Scheidung redest, hast du dann keine Angst, dass ich zustimme? Und dann wirst du nicht einmal wissen, wohin du mit deinen Tränen gehen sollst.“
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