LOGINWiedergeboren, entschied ich mich, den Namen meiner Schwester in den Heiratsantrag einzutragen. Dieses Mal gewährte ich Tim Fischer seinen Wunsch. In diesem Leben zog ich meiner Schwester das Brautkleid an und steckte ihr den Verlobungsring an, bevor er selbst tun konnte. Ich selbst förderte jedes Zusammentreffen zwischen ihm und meiner Schwester. Als er meine Schwester nach Berlin mitnahm, ging ich ohne Zögern nach Süden, um an der Universität Stuttgart zu studieren. Denn in meinem vorherigen Leben, als ich bereits über fünfzig war, knieten er und unser Sohn immer noch vor mir und flehten mich an, die Scheidung einzureichen. So erfüllte ich ihm diese letzte Fügung des Schicksals mit meiner Schwester. In diesem zweiten Leben breite ich meine Schwingen aus und schenke der Liebe keine Beachtung.
View MoreDas Zimmer war nicht groß, aber sauber und ordentlich. Die Bettwäsche roch nach Sonne und Frische.„Ruhe dich erstmal aus, die Pizza ist gleich fertig“, sagte Julian sanft, während er den Koffer abstellte.Ich nickte und setzte mich auf die Bettkante.Durch das Fenster beobachtete ich die fallenden Schneeflocken und spürte eine zuvor nie gekannte Ruhe und Frieden in mir.Vielleicht war das genau das Gefühl von Zuhause.Am Abend saßen wir um den Esstisch und aßen die Pizza.Frau Wolf legte mir unentwegt Essen nach.„Marie, du kannst gerne jederzeit vorbeikommen. Bei Oma bist du immer willkommen.“Ich lächelte und nickte, spürte die Wärme in meinem Herzen.Nach dem Essen schlug Julian vor, mit mir im nahegelegenen Park spazieren zu gehen.Im Winter war der Park fast leer, nur ein paar Pärchen kuschelten sich aneinander und genossen die seltene Stille.Wir gingen langsam am Seeufer entlang, ohne ein Wort zu sagen.Leise fielen die Schneeflocken und bedeckten uns wie ein zarter Schleier..
„Wenn du es wirklich wiedergutmachen willst, dann führe ein ordentliches Leben mit Lea.“„Belästige mich nicht länger. Das ist das Beste für uns beide.“Sein Blick war trübe, ein Anflug von Unbehagen lag in seiner Stimme. „Aber ich habe immer das Gefühl, dass meine Ehefrau doch du sein solltest.“Meine Geduld war endgültig am Ende, ich wies ihn unverblümt hinaus:„Tim, du solltest jetzt gehen. Das sind nicht die Worte, die du sagen solltest, und nicht der Ort, an dem du sein solltest.“Er erhob sich niedergeschlagen und verließ mit schweren Schritten mein Zimmer.Ich sah ihm nach, ohne auch nur die geringste Regung in meinem Herzen.In diesem Leben wie im letzten schwankte er stets zwischen zwei Frauen, gierig darauf, alles zu haben.Ich begann zu überlegen: Da Tim und Lea bereits hier lebten, gab es für mich keinen Grund mehr, zu bleiben.Das Haus der Fischers war ohnehin nie mein Zuhause gewesen.Am nächsten Morgen packte ich meine Sachen und klopfte an Frau Fischers Tür.Ich drückte
Letztendlich haben sie mich großgezogen, ich konnte nicht einfach herzlos sein.Nach reiflicher Überlegung kaufte ich doch eine Fahrkarte, packte viele Geschenktüten und kehrte nach Hannover zurück.Kaum betrat ich das Haus der Familie Fischer, drang ein schrilles Geschrei an mein Ohr.„Tim, was soll das heißen?“„Ich sag dir was, ich trage dein Kind in meinem Bauch, ich bin nicht hier, um mich behandeln zu lassen wie Dreck!“Ich war wie erstarrt. Lea, mit einem riesigen Babybauch, schrie Tim wütend an.Tims Gesicht war vor Zorn gerötet, doch er wagte nicht, zu widersprechen, und beschwichtigte sie demütig.„Lea, beruhige dich bitte. Der Arzt sagte, du dürfest dich nicht so aufregen, das ist nicht gut für das Baby.“„Ich will genau diesen Mantel, und du kaufst ihn mir sofort!“„Lea, ich kaufe ihn dir nächstes Mal, ja? Die Zulage für diesen Monat ist schon aufgebraucht.“Vorsichtig half Tim Lea, sich hinzusetzen.„Dass du immer noch nur ein Hauptmann bist, ist deine eigene Schuld! Oder
Der Rektor musterte mich und dann Tim, überlegte einen Moment und sagte:„Herr Fischer, da Sie und Marie Schneider in keiner Beziehung zueinander stehen, können Sie für sie auch keine Abmeldung vornehmen.“Erst da atmete ich erleichtert auf.Tim wollte noch etwas sagen, doch der Schulleiter unterbrach ihn:„Herr Fischer, wenn es nichts Weiteres gibt, bitte ich Sie zu gehen. Ich habe noch Arbeit zu erledigen.“In den folgenden Tagen hing Tim wie ein dunkler Schatten über mir.Sein ständiges Belästigen setzte mir so zu, dass sogar meine Lernleistung darunter litt.Noch Kopfzerbrechlicher war, dass Lea ebenfalls auftauchte.„Tim, ich flehe dich an, lass uns zurückgehen und uns scheiden lassen!“„Ich will das nicht, ich will meiner Schwester nicht den Mann ausspannen,“„Ich… ich bin eine schlechte Person…“Sie zupfte an Tims Hemdsaum und schluchzte krampfhaft.Tim nahm sie schützend in die Arme, tätschelte sanft ihren Rücken.„Sei brav, Lea, weine nicht, es ist nicht deine Schuld.“„Wir ge
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