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Kapitel 7

Author: Jana
Nachdem Anna vorgeschlagen hatte, die Polizei zu rufen, waren die Reaktionen von Victoria und Maximilian sehr aufschlussreich.

Victoria wich ihrem Blick aus, während Maximilian wütend explodierte: „Anna Weber, glaubst du, ich würde nicht die Polizei rufen, weil ich dich nicht verlieren will?“

Nein, Maximilian, ich weiß, dass du mich aufgeben würdest. Anna antwortete ihm still in Gedanken: Aber deine erste große Liebe wird dich davon abhalten, weil sie weiß, dass ihre kleinen Tricks dich täuschen können, aber nicht die Polizei.

Was wäre, wenn die Polizei herausfände, dass sie das Erdnusspulver selbst gestreut hatte? Das wäre doch peinlich.

Tatsächlich hörte Anna im nächsten Moment Victoria mit süßer Stimme sagen: „Max, nicht doch. Anna ist immerhin deine Frau. Du darfst sie nicht meinetwegen ins Gefängnis schicken.“

„Außerdem geht es mir doch gut. Und selbst wenn du nicht an Anna denkst, musst du an die Familie Richter denken. Wenn die junge Frau Richter ins Gefängnis käme... Wenn das bekannt würde, würden die Aktien des Richter-Konzerns sicher darunter leiden.“

Dank Victorias Überredung konnte Maximilian seinen Zorn zügeln und rief nicht die Polizei.

Aber auch ohne Polizei musste es eine Strafe geben.

„Anna Weber, Vicky ist gutherzig und will dich nicht zur Verantwortung ziehen, aber das bedeutet nicht, dass du ohne Konsequenzen davonkommst.“ Maximilian packte Anna am Hals, jedes Wort tropfte vor Gift: „Die Schmerzen, die Vicky heute Nacht erlitten hat, wirst du alle durchmachen!“

„Dr. Wagner, bringen Sie das vorbereitete Medikament!“

Maximilian packte Annas Kinn und zwang ihr eine unbekannte Flüssigkeit in den Mund.

Das Medikament wirkte schnell. Anna war schweißgebadet vor Schmerzen. Sie hielt sich den Bauch und krümmte sich auf dem Boden, mehrmals war der Schmerz so stark, dass sie fast ohnmächtig wurde.

Maximilian stand über ihr und beobachtete kalt, wie Anna sich vor Schmerzen auf dem Boden wand, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

„Es tut weh, nicht wahr? Als Vicky den Brei trank, den du vergiftet hattest, litt sie genauso.“ Maximilian sprach eisig: „Präg dir diesen Schmerz gut ein. Nur durch Schmerz lernt man.“

Anna biss fest in ihren Handrücken, bis die Haut aufriss und blutete, aber sie ließ nicht los und schrie nicht.

Maximilian, keine Sorge, ich werde mir diesen Schmerz merken, wie du es willst.

Das ist das Gefühl, dich zu lieben. Das ist der Preis dafür, dich zu lieben.

Ich habe es verstanden. Ich werde diesen Fehler nicht wiederholen!

Anna litt den ganzen Tag, erst spät in der Nacht ließ die Wirkung des Medikaments nach.

Sie war durchnässt von kaltem Schweiß, ihr Gesicht war leichenblass, fast ohne jede Farbe.

In diesem Moment rief ihre Tante an. Sie raffte ihre letzten Kräfte zusammen und nahm ab: „Hallo—“

„Anna, ich bin's.“ Die sanfte Stimme ihrer Tante kam durch den Hörer: „Ich habe alle Ausreiseformalitäten für dich erledigt. Wann willst du kommen? Ich buche dir den Flug.“

Anna lag auf dem Boden, ihre Wimpern zitterten leicht. Sie wollte morgen früh gehen, keine Minute länger hier bleiben.

Aber nach einem ganzen Tag voller Qualen war sie wie eine leblose Puppe, ohne jede Kraft. Selbst einen Finger zu bewegen war anstrengend.

In diesem Zustand konnte sie unmöglich fliegen.

Und wenn ihre Tante sie so sähe, würde sie sich nur Sorgen machen.

Also sagte Anna: „Übermorgen Abend. Meine Scheidung ist auch erledigt. Ich muss nur noch packen.“

„Gut, dann buche ich dir einen Flug übermorgen um neunzehn Uhr. Bring deinen Personalausweis und Reisepass mit. Am Flughafen kannst du damit direkt einchecken.“

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