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Kapitel 7

Penulis: Shirley
„Was soll ich schon sagen?“ Lydia stand auf und ragte über mir. „Eine Waise, die von Almosen lebt, hatte doch nie eine Chance gegen eine Schicksalsgefährtin.“

„Aber ich konnte es nicht ertragen. Warum sollte ein erbärmlicher Schwächling wie du alles bekommen?“

„All das sollte einer starken Kriegerin wie mir gehören!“

„Weißt du, ich weiß genau, warum dein Körper so schwach ist.“

Sie sah mich an, ihre Augen funkelten boshaft.

„Seit du zwölf warst, habe ich Eisenhut in dein Essen gemischt. Stück für Stück, habe ich deinen Wölfingeist langsam zersetzt.“

„Das Silberpulver in deiner Uniform, der Stoß von der Klippe, die vergifteten Kräuter… Das war alles mein Werk. Mein Meisterstück.“

Ich zitterte vor Wut und wollte sie ohrfeigen, doch als ich den Arm hob, schubste sie mich einfach wieder auf den Boden.

Natürlich. Wie konnte mein sterbender Körper auch nur gegen eine Elitekriegerin bestehen?

Langsam ging sie in die Hocke. „Was? Bist du wütend? Fühlst du dich betrogen?“

„Zu schade. Du bist viel zu schwach, um etwas dagegen zu tun!“

„Du hast nicht einmal die Kraft, mich zu töten!“

Sie versetzte mir noch ein paar Tritte, ein zufriedenes Lächeln spielte um ihre Lippen, als ich mich winselnd auf dem Boden zusammenkauerte.

„All die Jahre zu sehen, wie du Tag für Tag schwächer wurdest, hat mir so viel Freude bereitet.“

„Wenn du erst tot bist, werde ich die eine und einzige Luna des Schwarzmond-Rudels sein.“

Der Schmerz ließ mich fast ohnmächtig werden.

Lydia verließ das Zimmer, gut gelaunt.

Sie war sich völlig unbewusst, dass mein Handy, das ich auf dem Nachttisch platziert hatte, alles aufzeichnete.

Das kleine rote Licht blinkte leise und hielt jedes einzelne Wort ihres Geständnisses fest.

Schmerzhaft zog ich mich vom Boden hoch, meine Kleidung war vom kalten Schweiß der Qual völlig durchtränkt.

Ich sah mir die Aufnahme auf meinem Handy an und ein echtes Lächeln, das erste seit Jahren, legte sich auf meine Lippen.

Endlich konnte ich alle sehen lassen, wer Lydia wirklich war.

An meinem letzten Lebenstag.

Es war Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kam.

Ich sah die fertige Aufnahme an und schickte sie mit einem Fingertipp an Caleb und meine Eltern.

Gleichzeitig schickte ich eine Sicherungskopie an alle Ältesten des Rudels.

Die Audio-Datei hielt jedes von Lydias Worten klar fest:

„Das Silberpulver in deiner Uniform, ein Stoß von der Klippe, die vergifteten Kräuter… Das war alles mein Werk. Mein Meisterstück.“

„Nun, wenn du erst tot bist, werde ich die eine und einzige Luna des Schwarzmond-Rudels sein.“

Dann entfernte ich die SIM-Karte aus meinem Handy und trennte die Gedankenverbindung.

In den letzten zwanzig Stunden meines Lebens hatte ich endlich etwas Bedeutsames getan.

Jetzt wollte ich nur noch den letzten Weg in Frieden gehen.

Der Himmel war völlig dunkel geworden, das Neonschild des Motels warf ein grelles Licht.

Ich schleppte meinen schwachen Körper aus dem Zimmer und ging zu Rosas Diner.

Es war der einzige Ort auf der Welt, der mich noch aufnehmen würde.

Durch das Fenster sah ich Rosa, wie sie einen Tisch abwischte, ihre Bewegungen sanft und konzentriert.

„Rosa“, sagte ich und schob die Tür behutsam auf.

Sie blickte auf und sah mich, ihr Gesicht war sofort voller Besorgnis. „Elena? Was ist los, mein Kind? Du siehst so blass aus.“

„Kann… kann ich hier eine Weile bleiben?“

„Natürlich, setz dich und ruh dich aus.“ Rosa ließ sofort ihr Tuch fallen. „Du siehst so schwach aus. Ich werde dir eine Suppe machen.“

Sie stellte keine weiteren Fragen, bereitete mir einfach still etwas zu.

Diese bedingungslose Güte ließ meine Augen wieder überlaufen.

Rosa brachte mir eine Schüssel heiße Suppe, voller frischem Gemüse und heilender Kräuter.

„Trink das. Das wird dir ein wenig helfen.“

Ich trank in kleinen Schlucken, die warme Flüssigkeit brachte ein wenig Wärme zurück in meinen kalten Körper.

„Kind, warum bist du nicht zu Hause?“, fragte Rosa leise.

„Ich habe kein Zuhause mehr“, antwortete ich mit leiser Stimme. „Sie haben mich rausgeworfen.“

Ein Hauch von Schmerz glitt durch Rosas Augen. „Ich hatte einmal eine Tochter, in deinem Alter.“

„Sie ist bei einem Unfall gestorben.“

„Wenn sie noch leben würde, wäre sie genau so schön wie du.“

Sie streckte die Hand aus und strich mir sanft über die Haare, wie eine Mutter, die ihr Kind tröstet.

„Elena, würdest du dich von mir umsorgen lassen? Nur für eine Weile. Lass eine alte Frau so tun, als hätte sie ihre Tochter noch.“

Tränen, die ich jahrelang zurückgehalten hatte, brachen endlich hervor, strömten über mein Gesicht.

Zum ersten Mal seit Jahren fühlte ich die Liebe einer Mutter.

Es war nicht, weil ich etwas Besonderes oder nützlich war. Es war einfach… Liebe. Rein und bedingungslos.

„Komm, lass uns hinten im Zimmer ausruhen“, sagte Rosa und half mir hoch.

Ihre kleine Wohnung war schlicht, aber unglaublich warm.

Ein Bild ihrer Tochter, ein Mädchen mit einem strahlenden Lächeln, hing an der Wand.

Rosa half mir, ein sauberes Kleid anzuziehen und strich mir dann sanft durch die Haare.

„Deine Haare sind so schön, wie Mondlicht“, sagte sie leise.

Ich lehnte mich an ihre Schulter und spürte eine Geborgenheit, die ich nie gekannt hatte.

Sogar der Schmerz in meinem Körper schien nachzulassen.

„Tante Rosa, danke dir.“

„Ach, Unsinn, mein Kind“, ihre Stimme war ergriffen. „Du bist es, der mich daran erinnert hat, wie es sich anfühlt, eine Mutter zu sein.“

Ich schloss die Augen, mein Bewusstsein begann zu schwinden.

Die Flamme meines Lebens erlosch, aber mein Herz war friedlicher als je zuvor.

Wenigstens wusste ich in meinen letzten Augenblicken, dass ich geliebt wurde.

Ich hörte Rosa flüstern: „Danke dir, meine Liebe, dass du mein kleines Mädchen für einen Augenblick zu mir zurückgebracht hast…“

Ich wollte ihr antworten, aber ich hatte keine Kraft mehr zu sprechen.

Ich spürte nur, wie mein Körper leichter und leichter wurde.

Mein Wölfinsgeist verblasste, meine Seele bereitete sich darauf vor, diesen gebrochenen Körper zu verlassen.

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