MasukMein Ehemann drohte mir zum hundertsten Mal mit Scheidung, um mich zu opfern – für meine Schwester. Ich weinte nicht und machte keinen Aufstand. Stattdessen unterschrieb ich still die Scheidungspapiere. Freiwillig übergab ich meiner Schwester den Mann, den ich zehn Jahre lang geliebt hatte. Einige Tage später machte meine Schwester auf einem Bankett unverschämte Äußerungen und zog sich den Zorn einer mächtigen Familie zu. Wieder nahm ich freiwillig die Schuld auf mich und trug alle Konsequenzen für sie. Später schlugen sie vor, ich solle als Versuchsperson für die Forschung meiner Schwester dienen. Ich willigte bereitwillig ein. Meine Eltern sagten, ich sei endlich brav und vernünftig geworden. Sogar mein gleichgültiger Ehemann stand an meinem Krankenbett, strich mir zum ersten Mal seit Langem sanft über die Wange und sagte: „Hab keine Angst, das Experiment ist nicht lebensgefährlich. Wenn du zurückkommst, koche ich dir etwas Leckeres.“ Doch er wusste nicht: Egal, ob das Experiment gefährlich war oder nicht, er würde nicht auf mich warten können. Denn ich litt an einer unheilbaren Krankheit und würde bald sterben.
Lihat lebih banyakSophie war verhaftet und ins Gefängnis gebracht worden. Doch unsere Eltern hatten keine Zeit, traurig zu sein, geschweige denn, sie zu retten. Die schockierende Nachricht vom Mord der Schwester in einer reichen Familie schaffte es augenblicklich an die Spitze aller Unterhaltungsnachrichten. Die Familie Lange sah im Fernsehen das Gesicht der Leiche, übersät mit Narben, und hörte dabei meinen Namen. In diesem Moment erkannten sie, dass sie von den Meiers betrogen worden waren. Diesmal zeigten sie keine Gnade. In nur einer Nacht ruinierten sie die gesamte Familie Meier. Gläubiger und Reporter blockierten das Tor, kein Durchkommen mehr. Meine Eltern, zwei alte Menschen, wagten es nicht, das Haus zu verlassen. Ein Stein zerschlug das Fenster, Flüche drangen ununterbrochen in ihre Ohren. Bald darauf erlitt Vater einen Schlaganfall, doch Mutter wagte es nicht, die Tür zu öffnen und einen Rettungswagen zu rufen. So starb mein Vater. Mutter fiel weinend über seinen Leichnam
An jenem Tag bemerkte auch Tobias, dass mit Sophie etwas nicht stimmte, also folgte er ihr. Schließlich hörte er jene erschütternden Wahrheiten, die ihm das Herz zerrissen. Tobias wusste nicht, wie er das Labor verlassen hatte, nur dass es an diesem Tag in Strömen regnete. Als er nach Hause kam, war er bis auf die Haut durchnässt, doch er spürte keine Kälte. Er blickte auf seine zitternden Finger und dachte an den eiskalten Körper, den er eben berührt hatte. So kalt, dass es bis in die Knochen drang. Er setzte sich auf das Sofa und starrte auf die Aufnahme auf seinem Telefon, sein Gesicht voller Schmerz. Auf der einen Seite kochte in ihm die Wut über den Betrug, auf der anderen Seite handelte es sich bei der Schuldigen um seine Schwester, die er seit Jahren abgöttisch geliebt und verwöhnt hatte. Er kippte heftig eine Flasche Alkohol hinunter. Als er den Kopf hob, fiel sein Blick auf das Hochzeitsfoto, das an der Wand hing. Auf dem Foto sah Mia nicht in die Kamera,
„Herr Kommissar, ist Ihr Bericht zu diesem Fall damit beendet?“Der Polizist war etwas verwirrt, nickte aber dennoch. Tobias gab ein zustimmendes „Hm“ von sich und holte aus seiner Tasche einen kleinen USB‑Speicher. „Dann bin ich jetzt an der Reihe.“ „Ich möchte Sophie wegen illegaler Geschäfte und wegen des vorsätzlichen Mordversuchs anzeigen.“ Was? Meine Eltern fuhren gleichzeitig herum und starrten ihn ungläubig an. Tobias jedoch erklärte nichts, sondern spielte direkt eine Aufnahme ab. Kaum hatte er auf den Wiedergabeknopf gedrückt, ertönte Mias scharfe Stimme: „Wer hat dir gesagt, dass du sie töten sollst!“ „Eine Million, wenn du für mich die Schuld auf dich nimmst!“ Die Aufnahme bestand nur aus drei, vier Sätzen, doch für alle Anwesenden schien es, als sei eine Ewigkeit vergangen. Alle Blicke richteten sich auf Sophie, die in der Tür stand. Sie stand wie versteinert da, Tränen noch auf den Wangen von ihrem heftigen Weinen. Doch in ihren Aug
Tobias hatte wie von Sinnen geschrien, doch er wagte keinen Schritt vorzutreten, um die Wahrheit zu prüfen, die greifbar nah vor ihm lag,Die Polizisten, die nach dem Alarm herbeigeeilt waren, waren entsetzt und verständigten sofort die Gerichtsmedizin, um die Spuren zu sichern.Nachdem der Anführer der Gruppe das Telefon aufgelegt hatte, hielt er sich die Nase zu, trat vor und hob das weiße Tuch von meinem Gesicht. Als Tobias mein vom Ungeziefer überzogenes Gesicht sah, war es, als träfe ihn der Blitz. Er sackte kraftlos zu Boden und rührte sich nicht mehr. Taumelnd kroch er zu meinem Krankenbett, ergriff meine abgemagerten Hände und brach in lautes Weinen aus. „Mia, du machst doch nur Spaß, oder?... Bitte, erschrick mich nicht so... Es war doch nur ein Versuch mit dem Medikament, wie kannst du da gestorben sein! Ich glaube das nicht! Niemals!“ Ich stand daneben, hob die Hand und strich über seine Wange, doch meine Fingerspitzen glitten schwerelos hindurch. Früher, we
Vor der Tür kam mein Vater zusammen mit meiner Mutter, beide Arm in Arm mit Sophie. Sie schienen viel zugenommen zu haben. Ihre Gesichter waren rosig, ihre Augen leuchteten vor Glück. Sophie trug ein teures Kleid, hob die Hand und strich sich über das Haar. Der Ring an ihrem Finger funkelte blendend. Doch obwohl sie so strahlend gekleidet war, lag in ihren Augen tiefer Hass. Tobias seufzte, sah sie an und legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter: „Sophie, sei nicht trotzig. Ich habe dir diesen Ring nur als Geschenk zu deiner Genesung gegeben. Missversteh das nicht.“ „Für mich bist du lediglich Mias Schwester, also auch meine Schwester. Aber meine Frau wird immer Mia bleiben. Niemand kann ihren Platz einnehmen.“ Als Sophie das hörte, verzerrte sich ihr Gesicht schrecklich. Sie riss Tobias’ Hand von sich und schrie gellend: „Du nennst mich Schwester? Welcher Bruder küsst seine schlafende Schwester heimlich im Auto! Welcher Bruder schenkt einen Diamantring als Genes
Vater und Mutter wandten die Köpfe, als hätten sie erst in diesem Augenblick bemerkt, dass ich überhaupt da war. Eine Spur von Verlegenheit war auf ihren Gesichtern zu sehen. Doch als sie meine Worte verstanden, wurde Mutter wütend: „Was redest du da? Es ist doch nur ein einfacher Medikamententest. Sag keine so unheilvollen Dinge!“ Vater sah mich kalt an: „Willst du etwa wieder zurücktreten? Ich sage es dir, der Vertrag ist unterschrieben. Du gehst jetzt brav hinein. Wenn das Medikament entwickelt ist, holen wir dich wieder nach Hause.“ Tobias nahm sanft meine Hand: „Es geht ganz schnell, nur einen Monat. Wenn du wieder draußen bist, kaufe ich dir alles, was du willst.“ Ich blickte zu meinen Eltern, dann zu Tobias; seufzte leise und zog meine Hand zurück. Ich drehte mich um und ging entschlossen in das Labor hinein, ohne den leisesten Rest von Zuneigung zu ihnen. Der sogenannte Medikamentenversuch war alles andere als normal. Er war schmerzhaft. Mein Körper f






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