Mag-log inNach Claras Worten verstanden alle Anwesenden, was passiert war.Hätte Clara die Ratteneier wie vorgeschrieben eingenommen, hätte sie ein normales Kind bekommen. Aber sie war zu gierig gewesen.Diese Sache machte den Wolfsclan erneut zum Gespött. Die Leute sagten, Lukas sei unfähig und seine Frau habe nicht nur für ein Kind betrogen, sondern auch noch das Volksheilmittel des niederen Rattenclans geschluckt.Lukas war schlecht gelaunt. Claras Tage beim Wolfsclan würden nur noch elender werden.Einen Monat später hatte ich gerade Stoffe für die Babys gekauft und wollte nach Hause, als ich Clara sah. Sie hielt schützend einen Korb vor der Brust und schlich heimlich in eine Gasse.Ich hatte gehört, dass Clara wahnsinnig geworden war und beim Wolfsclan ständig fremde Kinder stahl.Ohne weiter darüber nachzudenken, ging ich fröhlich nach Hause, um die bald schlüpfenden Kinder zu empfangen.Doch die Tür meines Zimmers stand offen. Die drei Schlangeneier im Brutkasten waren verschwunden
Als ich aufwachte, lagen bereits drei Eier im Brutkasten neben mir. Adrian tupfte mir mit einem Handtuch den Schweiß ab.Gerade als ich etwas sagen wollte, hörte ich einen Schrei. Es war Claras Stimme.„Ich will nicht mehr! Ich will kein Kind mehr gebären! Tötet mich, bitte tötet mich einfach!“„Frau Weiss, halten Sie durch! Es ist fast geschafft!“Claras Schreie mischten sich mit den aufmunternden Rufen der Hebamme.Unsere Kreißsäle waren nur durch eine Wand getrennt. Sie war noch mitten in den Wehen.„Sophia, du hast so viel durchgemacht.“Adrian küsste mich auf die Stirn. In seinen Augen lagen Sorge, Selbstvorwürfe und tiefe Liebe.„Ist es hier zu laut? Soll ich dich und die Eier nach Hause bringen, damit ihr euch ausruhen könnt?“In meinem früheren Leben hatte Lukas nach der Geburt nur Augen für das Kind gehabt. Er ignorierte meine Erschöpfung nach einem Tag und einer Nacht Wehen, drückte mir sofort das Baby in die Arme und zwang mich zu stillen.Lukas kümmerte sich nicht
Bevor ich etwas sagen konnte, sprang Adrian aus dem Bett, zog sich an und rannte hinaus, um einen Arzt zu holen.Keine Viertelstunde später war der Arzt im Zimmer.Er fühlte meinen Puls und runzelte die Stirn, schüttelte mal den Kopf, nickte mal.Die Stille im Raum war beängstigend. Adrian sah mich besorgt an.Dann stand der Arzt auf und gratulierte uns.„Glückwunsch, Herr Schreiber! Ihre Frau ist seit zwei Monaten schwanger. Es sieht so aus, als würde sie in ein paar Tagen Eier legen!“Den ersten Teil hatte ich noch ruhig aufgenommen, aber beim zweiten Teil war ich sprachlos.„Nicht ein Kind gebären? Eier legen?“Adrian streichelte lächelnd meinen Kopf und erklärte.„Der Schlangenclan ist anders als die anderen. Wir legen Eier, die dann ausgebrütet werden.“Seit er wusste, dass ich schwanger war, fütterte mich Adrian täglich mit Stärkungsmitteln und ließ mich keinen Finger rühren.Er kaufte sogar drei Himmelshonigfrüchte für mich. Diese Früchte waren unbezahlbar, das perfek
Die beiden widersprachen Clara im Duett.„Diesen Halbwandler erkennen wir nicht an! Die Vereinbarung war klar: Nur Kinder von Menschen und den Erben der Adelsfamilien zählen.“„Wenn alle es wie der Wolfsclan machen würden, wäre die Blutlinie ein Chaos. Wer weiß, was für Monster dabei herauskämen.“„Diese Sache muss von uns anderen Vier Großen Familien genehmigt werden. Der Drachen- und der Fuchsclan sagen jedenfalls schon mal Nein.“Der danebenstehende Phönixclan äußerte sofort seine Position.„Wir Phönixe haben uns aus der Welt zurückgezogen und mischen uns nicht mehr in solche Entscheidungen ein.“Von den Vier Großen Familien enthielt sich eine, zwei waren dagegen. Die Meinung des unbedeutenden Schlangenclans brauchte man gar nicht erst zu fragen.Lukas, der von Claras Worten fast überzeugt worden war, wurde wieder wütend.„Clara, sieh dir an, was du angerichtet hast! Du hast den Wolfsclan völlig blamiert!“Auf dem Heimweg nach der Vorstellung war Adrian die ganze Zeit schle
Lukas’ Gesicht war finster, sein ganzer Körper strahlte Wut aus.„Clara, mit wem hast du dich hinter meinem Rücken eingelassen? Wer ist der Vater dieses Bastards? Wenn du nicht die Wahrheit sagst, bringe ich das Kind um.“Vater versuchte erschrocken zu vermitteln.„Lukas, beruhige dich erst mal. Das ist sicher ein Missverständnis. Clara liebt dich so sehr, wie könnte sie dich betrügen?“Als Clara sah, dass Vater für sie sprach, hielt sie Lukas sofort das Baby hin und sagte sanft.„Sieh doch, wie ähnlich unser Kind dir sieht. Diese Augen sind genau wie deine.“Lukas nahm den kleinen roten Wolf mit kaltem Gesicht entgegen.Der kleine rote Wolf, der eben noch friedlich in Claras Armen geschlafen hatte, brach in Tränen aus, als er Lukas’ Gesicht sah.Das herzzerreißende Weinen erinnerte mich an Max, wie er in meinem früheren Leben in den Flammen gekämpft hatte.Mein Herz schmerzte so sehr, dass ich kaum atmen konnte. Ich runzelte die Stirn.Adrian bemerkte, dass etwas nicht stimm
Adrians kühle Stimme erklang neben meinem Ohr.„Frau Weiss, ich weiß, dass Sie mich nur aus der Not heraus gewählt haben. Aber ich verspreche, im Rahmen meiner Möglichkeiten werde ich nicht zulassen, dass Sie leiden.“Bei seiner Stimme drehte ich mich instinktiv um und stolperte versehentlich in seine Arme.Ein eigenartiger Duft stieg mir in die Nase.Ich sah zu ihm auf und sagte langsam und ernst.„Adrian, ich habe dich aus freien Stücken gewählt. Und nenn mich Sophia, sei nicht so förmlich.“Ich sah etwas Ungewöhnliches in seinen Augen aufblitzen.„Gut, Sophia.“Drei Tage später fanden die Hochzeiten wie geplant statt.Beide Feiern wurden im selben Gasthaus abgehalten.Die Hochzeit des Wolfsclans war noch prächtiger als in meinem früheren Leben. Sie hatten sogar den verborgenen Phönixclan für eine Darbietung eingeladen. Alle großen Familien nahmen an ihrer Feier teil.Die Feier des Schlangenclans wirkte dagegen bescheiden. Es gab keine zusätzlichen Gäste, aber alle Schlang