All Chapters of Mein Herz ist nicht mehr dein: Chapter 11 - Chapter 20

Maximilian hatte Sophia nichts von seinem „Racheplan“ erzählt. Er hatte ihr nur aufgetragen, am Morgen Victoria zum Anprobieren des Brautkleids zu begleiten und am Nachmittag Anna abzuholen.Sophia nahm deshalb selbstverständlich an, dass der fünfte Hochzeitstag und die Hochzeit für Anna nur Vorwände waren. Ihr geliebter Bruder wollte sicher Victoria an ihrem Geburtstag vor allen Gästen einen Antrag machen. Deshalb hatte er sie schon früh am Morgen angerufen und gedrängt, Victoria zur Anprobe zu bringen.Was Anna betraf... Ihr Bruder wollte sie wohl demütigen, damit sie von selbst verschwand.Mit diesem Gedanken platzierte Sophia eigenmächtig einen Eimer kaltes Wasser über der Tür des Festsaals, um Anna schon vorab eins auszuwischen.Auch das Brautkleid war ein Ergebnis von Sophias Übereifer.Das Kleid, das Anna trug, sah offensichtlich viel teurer aus als das, welches Victoria am Morgen anprobiert hatte. Sophia nahm daher an, dass der Brautmodengeschäft die Kleider vertauscht hatte.W

Nach seiner letzten drohenden Nachricht war Maximilian sicher: Das würde funktionieren!Anna liebte ihn so sehr. Nach dem Lesen der Nachrichten würde sie sofort zum Festsaal zurückeilen und sich wie immer mit gesenktem Kopf und geröteten Augen vorsichtig entschuldigen und um Vergebung bitten.Bei diesem Gedanken fühlte sich Maximilian endlich besser.Er suchte nicht mehr nach Anna, sondern ließ alle anderen stehen und kehrte gemächlich zum Festsaal zurück.Zu diesem Zeitpunkt suchten alle draußen nach Anna. Nur Victoria war noch im Saal.Als er sah, dass Victoria noch da war, lachte Maximilian verächtlich: „Du bist immer noch nicht verschwunden? Was, willst du bei meiner Hochzeit mit Anna dabei sein?“Victoria brach plötzlich in Gelächter aus. Vielleicht war es der Schock, aber sie lachte wie wahnsinnig, während ihr die Tränen übers Gesicht liefen: „Hahahaha, Maximilian Richter, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Anna zurückkommt?“„Natürlich kommt Anna zurück.“ Maximilian lä

In den folgenden Monaten suchte Maximilian wie besessen nach Anna.Er reiste in ihre Heimatstadt, traf ihre ehemaligen Lehrer, Mitschüler und Nachbarn... Er besuchte jeden, der Anna kannte, in der Hoffnung, von ihnen einen Hinweis zu bekommen.Während seiner ständigen Suche und Befragungen lernte er Anna endlich Stück für Stück kennen.Erst jetzt erfuhr er, dass Anna in einer Einelternfamilie aufgewachsen war. Ihr Vater hatte sie verlassen, als sie noch sehr klein war. Dadurch hatte sie von klein auf wenig Sicherheit gespürt. Aus Mangel an Liebe entwickelte sie eine unterwürfige Persönlichkeit und versuchte unbewusst, jedem recht zu machen.Ihre Nachsicht ihm gegenüber war also nie aus Liebe entstanden, sondern weil das Leben zu hart war. Sie hatte zu viel ertragen und sich daran gewöhnt, schweigend zu dulden.Obwohl ihr Leben voller Unglück war, blieb sie gütig. Nach ihrer Heirat mit ihm spendete sie jeden Monat an die Wohltätigkeitsorganisation und arbeitete jede Woche als Freiwillig

Nichts ist schmerzhafter, als endlich Erfolg zu haben, doch die geliebte Person, der man danken möchte, hat diesen Tag nicht mehr erlebt.Jedes Mal, wenn Marie von Elisabeth sprach, wurden ihre Augen rot. Elisabeths Tod hinterließ ihr endlose Reue und Bedauern.Zum Glück hinterließ Elisabeth eine Tochter.„Als ich klein war, bevorzugten meine Eltern Söhne. Nur mein nutzloser Bruder durfte zur Schule, ich nicht. Ich wollte unbedingt lernen, also strichen sie mir das Taschengeld und gaben keinen Cent für Schulgebühren, um mich zum Aufgeben zu zwingen.“ Marie sprach mit geröteten Augen: „Damals arbeitete Elisabeth heimlich in mehreren Jobs, um mir Geld für Leben und Schule zu geben... Für mich war sie wie eine Mutter. Sie hat mich großgezogen. Meine Eltern haben mich keinen Tag versorgt, aber meine Schwester hat mich großgezogen.“„Also Anna, fühl dich niemals wie eine Außenseiterin. Ich habe keine Kinder, von jetzt an bist du mein Kind. Dies ist dein Zuhause. Was immer du willst, sag es

Es verschlug Anna die Sprache. Sie hatte gedacht, Adrian sei einer dieser kühlen, unnahbaren Geschäftsmänner, die niemals lächelten. Aber...Er hatte tatsächlich Humor.„Dann sollte ich mich wohl auch bei Ihnen bedanken, dass Sie mich schön genannt haben?“ Anna konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.Adrians Augen funkelten amüsiert: „Endlich lächeln Sie richtig.“Anna erstarrte, ihre Wangen färbten sich leicht rot: „... Ich... ich habe doch die ganze Zeit gelächelt?“Als Marie sie vorhin hergebracht hatte, hatte sie durchgehend gelächelt.Lächeln war eine grundlegende Höflichkeit. Obwohl sie aus ärmlichen Verhältnissen kam und selten mit der High Society zu tun hatte, kannte sie diese Grundregeln.„Vorhin war es nur ein höfliches Lächeln.“ Adrians dunkle Augen ruhten lächelnd auf Anna: „Jetzt lächeln Sie wirklich, aus Freude.“Annas Herz machte einen kleinen Sprung. Wie seltsam. Sie und Herr Holt trafen sich zum ersten Mal, aber warum konnte er jede ihrer Bewegungen durchschauen? Di