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Kapitel 14

Auteur: Von Anonym
Nico jagte alle hinaus. Allein blieb er zurück, das zerstörte Brautkleid im Arm, auf dem Boden sitzend. Den Verlobungsring, der einst Mia gehört hatte, hatte er an eine Schnur gefädelt und trug ihn nun als Kette um den Hals.

Es gehörte zu den letzten verbliebenen Dingen, die letzten Hauch ihrer Existenz bewahrten.

Mit ihnen war es, als sei sie noch immer bei ihm.

Da vibrierte Mias Handy in seiner Tasche.

Er schaltete es ein – und erstarrte. Eine Nachricht von Helena!

„Mia, was macht es schon aus, dass heute eure Hochzeit ist? Wetten, ich kann Nico immer noch mit einem Satz hier weglocken!“

„Bilde dir bloß nicht ein, dass dieses ‚Frau Meyer‘-Ding etwas bedeutet. In mir wächst Nicos erstes Kind! Was ist wohl wichtiger – eure Hochzeitsnacht oder mein Baby?“

„Gestern Abend lag er noch mit dem Ohr an meinem Bauch und wünschte sich, das Baby käme bald. Er kann es kaum erwarten, Vater zu werden. Dein Platz als Frau Meyer wird bald frei sein!“

Unmittelbar darauf folgte ein Foto: Nico mit der W
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