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Kapitel 5

Penulis: Bitterei

Mia erstarrte. „Wie konnte er im Gebirge eingeschlossen werden?“

Anna schluchzte und schilderte den Vorfall.

Es stellte sich heraus, dass sie einen weißen Fuchs gesichtet hatten. Julian war dem Tier trotz des Regens allein nachgelaufen. Doch dann hatte sich ein Erdrutsch ereignet, und so war Julian im Bergmassiv gefangen.

„Unverantwortlich!“

Mias Gesichtsfarbe wechselte ins Graue.

„Erdrutsche in diesem Gebirge sind äußerst gefährlich! Nachts streifen hier Wölfe umher! Will Julian etwa nicht mehr leben?“

Julians Bruder erwiderte trotzig:

„Was schreist du so herum? Hast du vielleicht eine bessere Idee? Wir haben bereits die Jagdreviermitarbeiter gefragt – das schnellste Rettungsteam braucht mindestens einen halben Tag, um hierher zu kommen… Mia – was tust du da!“

Während die anderen noch riefen, hatte Mia sich bereits mit geübter Bewegung in den Sattel geschwungen.

„Ich hole ihn natürlich zurück“, erwiderte sie kalt.

Damit jagte sie auf ihrem Pferd davon und ließ eine verdutzte Gruppe zurück, die sich sprachlos Blicke zuwarf.

„Mias Reitkünste… sind die wirklich so meisterhaft?“

Anna wurde kreidebleich und ballte ihre Hände zu Fäusten.

Mia kannte dieses Gebirge sehr gut und fand sofort einen nicht verschütteten Pfad hinein.

Ihr Beweggrund, Julian zu retten, war einfach:

Einerseits gehörte dieses Jagdrevier ihr. Würde hier jemand sterben, würde sie zweifellos hineingezogen werden, und ihre Abreise würde sich verzögern.

Andererseits schuldete sie Julian auch ihr Leben.

Kurz nach ihrer Rückkehr in die Familie Engel waren sie und Anna gemeinsam entführt worden.

In der tödlichen Gefahr hatten Frau Engel und Herr Engel die nicht blutsverwandte Anna gerettet. Als die Entführer Mia bereits töten wollten, war Julian unter Lebensgefahr allein eingedrungen, um sie zu befreien.

Dabei hatte er drei Messerstiche abbekommen und musste die ganze Nacht über notoperiert werden.

Dieses Leben schuldete sie ihm ohnehin.

Fünf Stunden ritt Mia durch den Wolkenbruch, bis sie Julian endlich fand.

Er lag bewusstlos in einer Höhle. In der Hand krampfhaft umklammert hielt er den weißen Fuchs. Im Fieberwahn murmelte er:

„Anna… für dich… das ist für dich bestimmt…“

Mias Blick verdüsterte sich.

War ihm sein eigenes Leben nichts wert, nur um Anna eine so flüchtige Geste der Zuneigung zu schenken?

Mit einem spöttischen Zug um die Lippen half sie Julian hoch, um mit ihm aufzubrechen.

Doch als sie aufblickte, sah sie unzählige grünlich schimmernde Augenpaare im Dunkel.

Ein Wolfsrudel war gekommen.

Obwohl Mia ihr Pech kaum fassen konnte, hob sie sofort ihr Jagdgewehr, um sich und Julian zu schützen.

Eine Stunde später lagen alle Wölfe am Boden. Mia selbst hatte drei Bisswunden davongetragen.

Wie seltsam, dachte sie. Genauso viele Wunden, wie Julian damals für mich erlitten hat.

Obwohl ihr Blut aus unzähligen Wunden strömte, biss sie die Zähne zusammen, zerrte Julian hoch und preschte mit ihm auf dem Pferd aus dem Gebirge hinaus.

Als sie die Empfangshalle erreichten, starrten Anna und die anderen entsetzt auf die blutüberströmte Mia.

Mia glitt vom Pferd, schob Julian in Annas Arme und rang mühsam ihre letzten Worte hervor:

„Sag Julian… dieses Leben, das ich ihm schuldete… ich habe es zurückgegeben.“

Dann wurde es schwarz vor ihren Augen, und sie verlor das Bewusstsein.

Als Mia wieder erwachte, lag sie im Krankenhaus.

Ihre Bisswunden waren versorgt. Sie fragte den Arzt: „Und der Mann, der mit mir eingeliefert wurde?“

Nachdem sie Julians Zimmernummer erhalten hatte, wollte sie nach ihm sehen. Doch noch an der Tür hörte sie die Stimme von Julians Bruder:

„Julian, Anna hat dich unter Lebensgefahr aus dem Gebirge gerettet! Anna liebt dich wirklich!“

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