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Kapitel 10

Author: Grüne Tomate
Das Zimmer war nicht groß, aber sauber und ordentlich. Die Bettwäsche roch nach Sonne und Frische.

„Ruhe dich erstmal aus, die Pizza ist gleich fertig“, sagte Julian sanft, während er den Koffer abstellte.

Ich nickte und setzte mich auf die Bettkante.

Durch das Fenster beobachtete ich die fallenden Schneeflocken und spürte eine zuvor nie gekannte Ruhe und Frieden in mir.

Vielleicht war das genau das Gefühl von Zuhause.

Am Abend saßen wir um den Esstisch und aßen die Pizza.

Frau Wolf legte mir unentwegt Essen nach.

„Marie, du kannst gerne jederzeit vorbeikommen. Bei Oma bist du immer willkommen.“

Ich lächelte und nickte, spürte die Wärme in meinem Herzen.

Nach dem Essen schlug Julian vor, mit mir im nahegelegenen Park spazieren zu gehen.

Im Winter war der Park fast leer, nur ein paar Pärchen kuschelten sich aneinander und genossen die seltene Stille.

Wir gingen langsam am Seeufer entlang, ohne ein Wort zu sagen.

Leise fielen die Schneeflocken und bedeckten uns wie ein zarte
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    Die Luft in Stuttgart war feucht und warm, als ich vor der Universität stand, immer noch etwas benommen.Als ich über den Campus ging, durchströmte mich das Gefühl, ein neues Leben geschenkt bekommen zu haben.Tagsüber saß ich im Hörsaal, hörte aufmerksam zu und sog das Wissen in mich auf.Abends jobbte ich in einem kleinen Restaurant, trug Teller, spülte ab – die Schmerzen im Rücken ließen nicht lange auf sich warten.Doch diese Erschöpfung gab mir ein Gefühl der Zuversicht.Nach einem Monat hatte ich mich allmählich an dieses geschäftige, erfüllende Leben gewöhnt.Doch dann sah ich Tim vor meinem Wohnheim.„Marie! Warum hast du das getan?“„Warum hast du Leas Namen in den Heiratsantrag geschrieben? Warum bist du nicht nach Berlin gefahren?!“Sein Ton war erfüllt von Wut und Unverständnis.Ich sah ihn kalt an. „Ich will keinen Mann, dessen Herz jemand anderem gehört.“„Das ist ekelerregend. Es macht mich krank.“Er starrte mich ungläubig an. „Wie kannst du nur so reden? So

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