Am Tag meiner Bindungszeremonie erwischte man meinen Gefährten und meine Schwester Rose dabei, wie sie sich in der Umkleidekabine der Brautjungfern paarten. Ich wurde zum Gespött des ganzen Rudels. Gerade als ich vor Scham im Boden versinken wollte, trat Alpha Nate vor. Er markierte mich vor aller Augen. Nach der Hochzeit umsorgte er mich liebevoll. Trotzdem blieben wir kinderlos. Erst durch künstliche Befruchtung wurde ich endlich schwanger. Er kümmerte sich noch aufmerksamer um mich. Selbst im Schlaf murmelte er „Liebling“ zu mir. Ich dachte, die Mondgöttin hätte uns dieses Glück geschenkt. Bis ich eines Tages ein Gespräch zwischen ihm und seinem Beta belauschte. „Du bist wirklich herzlos, Nate. Luna Diana ist so gut zu dir. Und du hast heimlich die Eizellen vertauscht, nur weil Rose Angst vor den Schmerzen hat? Du lässt Luna als Leihmutter austragen?“ „In zwei Monaten kommt das Kind zur Welt. Was hast du vor?“ Er schwieg einen Moment und seufzte dann: „Wenn das Kind geboren ist, gebe ich es Rose. Damit erfülle ich ihren Traum, Mutter zu werden.“ „Luna Diana werde ich sagen, das Kind sei tot geboren.“ „Sie ist nur eine verstoßene Omega. Ich bleibe ihr Leben lang bei ihr, das ist Entschädigung genug.“ Die ganze Zärtlichkeit, der ganze Schutz – alles war gelogen. Ich drehte mich um und vereinbarte einen Termin für einen Schwangerschaftsabbruch. Dieses widerliche Kind will ich nicht. Diese verlogene Ehe will ich noch weniger. Ich bin eine Omega des Rudels, aber kein Werkzeug, mit dem man nach Belieben umspringen kann.
View MoreEr wollte noch etwas sagen, als Rose plötzlich wütend aufschrie: „Du beschützt sie immer noch?!“Ihre Augen waren rot und geschwollen. Sie starrte Alpha Nate hasserfüllt an: „Warst du nicht immer auf meiner Seite? Hast du nicht gesagt, du würdest mir helfen? Warum hast du dich verändert?“Alpha Nate lächelte bitter. Seine Stimme war voller Schmerz: „Rose, all die Jahre lag ich falsch. Warum kannst du einfach nicht loslassen?“„Loslassen?“ Rose lachte wahnsinnig auf. „Warum sollte ich loslassen?! Ich habe nur getan, was du auch getan hast! Du hast sie für mich betrogen, und jetzt findest du mich zu extrem?!“Ihr Blick war irre. Sie lachte kalt: „Du bereust es jetzt? Schade, dass Luna Diana dich längst nicht mehr will!“Alpha Nates Pupillen zitterten. Als hätte ihn jemand hart getroffen.Er begriff endlich, wie dumm seine damalige Entscheidung war.Ich wollte mich nicht mehr mit ihrer Streiterei befassen.Ich sah ihn an. Meine Stimme war ruhig: „Der Krankenwagen kommt gleich.“E
Ich dachte, Rose würde sich zurückhalten. Aber sie gab immer noch nicht auf.Eines Tages schickte mir meine beste Freundin einen Beitrag. Ihre Stimme war eiskalt: „Schau dir das an. Ihre Schamlosigkeit kennt wirklich keine Grenzen mehr.“Ich öffnete den Link. Ein viraler Beitrag erschien. Die Überschrift lautete:„Sie hat seit unserer Kindheit all mein Glück gestohlen“Im Post erzählte sie ausführlich ihre angebliche „Leidensgeschichte“.Sie behauptete, ich hätte sie seit der Kindheit gemobbt. Als älteste Tochter hätte ich sie überall unterdrückt. Alle guten Dinge der Familie hätte ich mir genommen.Sie sagte, ich sei hinterhältig. Äußerlich sanft, aber heimlich hätte ich sie zu Kompromissen gezwungen. Sogar ihren Gefährten hätte ich durch meine Eltern stehlen lassen. Sie sei gezwungen gewesen, das zu akzeptieren.Jetzt würde ich meinen Titel als Prinzessin der Nordlande missbrauchen, um mich an ihr zu rächen. Ich hätte ihre Scheidung erzwungen und ihren Ruf ruiniert.Jedes Wor
Das Kind war gar nicht ihr leibliches.Wer weiß, woher Rose diesen Welpen holte, um alle zu täuschen. Als das Testergebnis kam, wurde die Wahrheit sofort enthüllt.Sie und das Kind wurden aus dem Stamm gejagt. Nicht mal ein Stück Dörrfleisch bekamen sie mit.Die einst so glanzvolle Rose hatte jetzt nicht mal mehr einen Platz zum Schlafen.Sie taumelte nach Hause zu ihren Eltern. Ihre Augen waren rot. Sie war kurz vor dem Zusammenbruch. Kaum hatte sie die Tür aufgestoßen, rief sie: „Papa! Mama! Ihr müsst mir helfen!“Doch was sie erwartete, war totenstille Stille im Wohnzimmer.Ihre Eltern saßen auf der Steinbank. Ihre Gesichter waren düster.Das Haus, einst voller Blumen und Kräuter, war jetzt kalt wie im Winter.Ihr Vater hielt einen Zweig in der Hand. Sein Blick war erschreckend finster. Ihre Mutter sah müde und wütend aus. Sie schien zehn Jahre gealtert.Rose spürte, dass etwas nicht stimmte. Schnell ging sie auf sie zu: „Papa, Mama, denkt euch schnell was aus! Mein Gefährt
Rose war kreidebleich. Ihre Lippen zitterten. Sie wollte noch widersprechen.Aber ihre Schwiegereltern waren nicht dumm. Sie hatten längst gemerkt, dass etwas nicht stimmte.Ihr seltsames Verhalten und meine vielsagende Bemerkung hatten den Verdacht in ihren Herzen gesät.„Rose, ist dieser Welpe... wirklich dein leibliches Kind?“ Ihre Schwiegermutter runzelte die Stirn. Ihre Stimme war schwer.„Natürlich habe ich ihn geboren! Mama, wie können Sie an mir zweifeln?“Roses Stimme überschlug sich. Sie klammerte den kleinen Welpen fest an sich, als würde er ihr jeden Moment entrissen werden.Ihre Nervosität machte alles nur verdächtiger.Der Schwiegervater wurde noch kälter. Seine Stimme duldete keinen Widerspruch: „Morgen machst du einen Blutsverwandtschaftstest.“Rose schwankte. Ihr Gesicht war weiß wie Schnee.In diesem Moment sprach endlich Alpha Nate, der die ganze Zeit danebengestanden hatte. Sein Gesicht zeigte wechselnde Emotionen. Seine Stirn war tief gefurcht, als würde e
Ich hatte kaum ein paar Schritte gemacht, als eine kräftige Hand mein Handgelenk packte.Eine vertraute, schneidende Stimme erklang. Meine Mutter.„Diana, du bist ein verfluchter Bastard! Du konntest deine eigenen Welpen nicht behalten und willst jetzt deiner Schwester schaden?“Ihre Stimme bebte vor zerreißender Wut: „Sie hat der Familie ihres Mannes endlich einen Welpen geschenkt, und du kommst ausgerechnet heute, um alles zu ruinieren? Wie giftig ist dein Herz?“„Wir haben die Blutsbande längst durchtrennt! Du bist aus der Familie verbannt! Und du wagst es, zurückzukommen und uns zu blamieren?!“Je mehr sie schrie, desto hasserfüllter wurde sie. Ihre Stimme durchschnitt den ganzen Bankettsaal. Alle Gäste hielten inne und starrten zu uns. Die Szene erstarrte.Auch Alpha Nate trat vor. Seine Stirn war gerunzelt, seine Stimme gedämpft: „Diana, hör auf damit.“Ich sah ihn kalt an. Wen wollte er beruhigen?Wollte er, dass ich schweige und diesen schmutzigen Tausch für immer begra
In dieser Zeit erholte ich mich schnell. Körperlich und geistig war ich fast wieder hergestellt.Die offizielle Auflösungsurkunde des Gefährtenbundes hatte ich auch erhalten.Die Verbindung zwischen Alpha Nate und mir war endgültig durchtrennt.Ich fühlte nichts Besonderes dabei. Es war wie das Erwachen aus einem zu langen Albtraum. Mein Kopf war klar, mein Herz ruhig.Ich war frei. Vollkommen frei.Danach ging ich direkt zur größten Ressourcen-Allianz-Niederlassung der Nordlande.Diesmal war ich nicht jemandes „Gefährtin“. Nicht die scheinbar glanzvolle, aber eigentlich unwichtige Luna-Tochter der Familie Charles. Ich war ich selbst.Mit meinen eigenen Fähigkeiten und meinen eigenen Klauen würde ich mir meinen Weg in der Welt der Werwölfe bahnen.Als ich das hohe Gebäude betrat, fiel mir in der Ferne eine elegant gekleidete Frau mit ruhiger Ausstrahlung auf.Sie trug eine edle dunkelgrüne Robe. Als ihr Blick auf mich fiel, erstarrte sie einen Moment. Ihr Blick wurde komplex u
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