All Chapters of Ich bin die Luna: Chapter 1 - Chapter 10

ZAIA.Der nächste Tag brach ebenso düster und schwer an wie die Last auf meiner Brust. Sebastian war gestern Nacht gegangen. Ich hatte gehört, wie die Haustür ins Schloss gefallen war, und fragte mich, ob er zu Annalise gegangen war. Ich starrte auf die Scheidungsunterlagen, die vor mir lagen. nicht wahr? Fünf Millionen Dollar Abfindung – keine kleine Summe. Er wollte wirklich so dringend, dass ich so schnell wie möglich ging, oder? Ich warf die Unterlagen aufs Bett. Sein Geld brauchte ich nicht. Nichts konnte den Schmerz ausgleichen, von meinem Gefährten abgelehnt worden zu sein. Dem Mann, dem ich alles gegeben hatte. Ich schob die zerwühlte Bettdecke zurück, stand auf und betrachtete mein Spiegelbild über der Kommode. Im Spiegel sah ich meine helle Haut, die mit Sommersprossen bedeckt war, und meine langen, roten Locken. Sie waren zwar schwer zu pflegen, aber ich hatte nie daran gedacht, sie abzuschneiden, weil Sebastian sie immer mochte. Meine Lippen waren nicht so v

ZAIA.Am nächsten Tag erreichte ich früh die Rudelhalle. Sebastian hatte mir geschrieben, dass er ein Auto schicken würde, aber ich lehnte ab und sagte, ich würde selbst dorthin kommen. Ich trug ein schlichtes schwarzes Kleid, und meine Mutter hatte mein Haar zu einem ordentlichen Knoten hochgesteckt. „Willst du wirklich nicht, dass ich dich hinein begleite?“, fragte meine Mutter und hielt meine Hände fest. Ich nickte. „Ich schaffe das, warte einfach hier auf mich.“ Ich ließ sie draußen zurück und machte mich auf den Weg ins Gebäude, bis in den dritten Stock. Es überraschte mich, dass Sebastian den Zugangscode nicht geändert hatte. Vielleicht hatte er es vergessen. Beim Nähern an Sebastians Büro war ich im Begriff, die Hand zu heben, um anzuklopfen, da ich die Stimmen eines Gesprächs aus dem Inneren hörte. „Aber ich will hier bleiben“, hörte ich Annalises süße Stimme. Sie klang schmollend, und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie den Mund verzog, wie ein Kind,

SEBASTIAN. Ich sah Valerie scharf an, als sie Jai anstarrte und mir die Akte entriss. „Du bist ein Schwein!“, zischte sie. „Als ob du besser wärst!“, schnappte er zurück. Die beiden gerieten ständig aneinander. Sie hatten kurzzeitig eine Beziehung geführt und waren unzertrennlich gewesen, doch nach einer üblen Trennung konnten sie einander nicht mehr ertragen. Oft hatten Zaia und ich die Aufgabe, sie zu beruhigen. „Antworte mir, Valerie“, sagte ich und ignorierte Annalise, die zu mir herübergekommen war und sich an meinen Arm klammerte. „Antworte ihm, Val“, wiederholte Jai und erntete dafür einen weiteren tödlichen Blick. Hat er einen Todeswunsch? „Gut! Ihr wollt es hören? Dann passt auf! Sie war schwanger, aber das ist sie nicht mehr. Zufrieden jetzt?“, sie warf uns dreien einen zornigen Blick zu. Annalise verdrehte die Augen und ging zu meinem Schreibtisch, aber ihr gleichgültiges Verhalten war das Geringste, was mich in diesem Moment beschäftigte. „War s

ZAIA.Es waren vier Monate vergangen seit jenem Tag. Ich wünschte, ich könnte sagen, das Leben wäre perfekt, aber das war es bei weitem nicht. Ich war immer noch schwach, obwohl ich alles tat, um für meine Babys gesund zu bleiben. Mutter kannte jemanden, der uns half, falsche Ausweise zu erstellen, und wir hatten es geschafft, in ein neues Rudel aufgenommen zu werden. Sie erklärte dem Alpha, mein Gefährte habe mich zurückgewiesen, und ich fürchtete um das Leben meiner Kinder. Sie ließ jedoch aus, dass ich die Luna eines feindlichen Alphas gewesen war. Wir hatten kaum eine andere Wahl, und ich war dankbar, als wir akzeptiert wurden.Das Rudel der Flüsternden Berge war ein Rivalenrudel von Sebastian. Nicht nur das, es lag auch abgeschieden und öffnete anderen Rudeln nur selten die Türen. Da es nicht in der Nähe einer Großstadt lag, hatte niemand einen Grund, sich auf ihrem Territorium aufzuhalten. Mutter hatte es genau aus diesem Grund ausgewählt. Außerdem war dies ei

„Zaia, ich habe nach dir gesucht“, sagte er, seine Stimme war tief und heiser.Ich lächle sanft, trotz meiner Gefühle. „Ach ja?“ „Ja, wie geht es dir?“ „Großartig“, antwortete ich und bemerkte, wie genau er mich beobachtete. „Oh! Frau Watson hat mir vom Ball erzählt. Das klingt wirklich schön.“ Das brachte ihn zum Lächeln, und er nickte, während er die Arme verschränkte. „Tatsächlich wollte ich genau darüber mit dir sprechen. Du solltest unbedingt kommen. Es wird dir guttun. Du solltest öfter rausgehen, Zaia.“ „Oh, ich weiß nicht. Ich meine, ich passe da wohl nicht wirklich rein“, hilflos verstummte ich und wusste nicht, wie ich ihn höflich absagen sollte. Ich wusste, dass er leicht flirtete und sich für mich interessierte, aber ich habe es immer abgewiesen. Ich habe nicht verstanden, warum, da ich eine schwanger Singlemutter war. „Nein, wirst du nicht, weil du dazu bestimmt bist, aufzufallen.“ Er zwinkerte mir zu, und mein Lächeln verblasste, als mein Herz einen Schl