All Chapters of Am Hochzeitstag verschwand ich spurlos: Chapter 11 - Chapter 20

Da waren auf dem Bildschirm zwei Körper zu sehen, die sich auf einem Sofa ineinander verschlungen hatten, unterbrochen von keuchenden Geräuschen.Da die Gesichter zunächst nicht zu erkennen waren, begannen die Gäste, einander zuzuraunen.„Wer sind diese Leute? Wie können sie es wagen, Herrn Meyers Hochzeit zu ruinieren? Das wird schlimm für sie enden!“„Ja, jeder weiß doch, wie sehr Herr Meyer seine Freundin liebt. Wenn sie seine Hochzeit so ruinieren, wird er außer sich sein.“Doch Nico erkannte auf den ersten Blick: Die Personen auf dem Sofa waren er und Helena!Er brüllte den Zeremonienmeister wutentbrannt an:„Abschalten! Schalten Sie das sofort ab!“Der Zeremonienmeister hatte das Video nur auf Mias ausdrücklichen Wunsch abgespielt und kannte den Inhalt vorher nicht. Beim ersten Bild wusste er, dass er eine Katastrophe ausgelöst hatte. Hastig lief er zurück, um es zu stoppen – doch in seiner Panik ging alles schief: Der Computer war abgestürzt und reagierte nicht mehr.Auf dem Bi

Die Gäste im Saal waren bereits zutiefst schockiert, als sie den Sarg erblickten.Ursprünglich hatten sie gedacht, es handle sich um einen makaberen Streich irgendeines Konkurrenten, doch Nicos Reaktion wirkte keinesfalls gespielt. Da wurde ihnen schlagartig klar: Die Person im Sarg war tatsächlich Mia, die Braut des Tages.In Verbindung mit der Tatsache, dass die Braut zu Beginn der Zeremonie lange ausgeblieben war, sowie mit diesem explosiven Video, dämmerte es allen.Mia hatte von Nicos Untreue gewusst. Das Video war ihre bewusste Inszenierung. Und auch ihren Suizid und die Lieferung des Sargs zur eigenen Hochzeit hatte sie so geplant.Betroffen schüttelten die Anwesenden ungläubig den Kopf.Schließlich hätte niemand gedacht, dass Nico, der sich in der Öffentlichkeit stets als hingebungsvoller Liebhaber präsentiert hatte, fremdgehen würde.Diese Nachricht traf sie wie ein Schlag mit dem Vorschlaghammer. Umso mehr musste es Mia getroffen haben, die all die Zeit in einer süßen Lüge ge

Auf der anderen Seite war Helena zunächst verblüfft, dass Nico sofort zugesagt hatte – dann überkam sie triumphierende Freude.Eigentlich hatte sie erwartet, ihn an seinem Hochzeitstag mit Mia nur mit Mühe und viel Gerede über das Kind als Vorwand wegzulocken.Doch sein sofortiges Ja machte ihre vorbereiteten Argumente überflüssig.Ihr Herz schlägt deswegen so wild.Beweist das nicht, dass ich Mia in seinem Herzen verdrängt habe? Wie weit kann der Titel Frau Meyer dann noch sein?Schließlich trage ich sein einziges Kind.In Ihren Augen flackerte unverhohlener Gier.Selbst wenn Mia heute zur Frau Meyer wird – ob sie den Platz halten kann, steht in den Sternen!Bevor Nico eintraf, schlüpfte Helena eilig in ein Seidennegligé, besprühte sich mit seinem Lieblingsparfum und wartete auf dem Sofa.Als Nico die Tür öffnete, lag sie im Seidennegligé auf dem Sofa.Eiskälte blitzte in seinem Blick auf.„Bauchschmerzen“? Wahr ist wohl nur, dass sie mich von Mia weglocken wollte.Solche Tricks hatte

Die herbeieilenden Leibwächter stürmten ins Zimmer, packten die zitternde Helena und machten sich bereit, sie wie befohlen ins Krankenhaus zu bringen.Sie wehrte sich verzweifelt, doch die Leibwächter waren professionell ausgebildet – so leicht konnte sie ihnen nicht entkommen.Als sie zur Tür hinausgeschleppt wurde, schrie sie ihm aus vollem Halse zu:„Nico, du sagst, du liebst nur Mia, aber wir haben so viele Tage und Nächte miteinander verbracht! Hast du denn überhaupt keine Gefühle für mich? Du hast doch selbst gesagt, dass du mich liebst!“Nico jedoch blieb völlig ungerührt und befahl den Leibwächtern nur, sie unverzüglich ins Krankenhaus zu schaffen.Den ganzen Weg über kämpfte Helena verbissen. Im Krankenhaus versuchte sie, Ärzte und Krankenschwestern um Hilfe anzurufen.Doch dieses Krankenhaus war eine Privatklinik der Meyer-Gruppe, jeder im Personal kannte Nico und gehorchte ihm bedingungslos.Helena wurde auf den Operationstisch geschnallt. Mit der Injektion des Narkosemittel

Frau Meyer betrachtete den abgehärmten Nico nur mit schmerzerfüllter Miene.„Nico, bitte steh auf und iss etwas?“Nico schien jeden Außenreiz abzuschirmen, eingemauert in seiner eigenen Welt.Frau Meyer hatte Mia wegen ihrer Gehörprobleme nie akzeptiert hatte. Doch da ihr Sohn sie liebte, hatte sie widerwillig zugestimmt.Sie wollte nicht von anderen Damen der High Society wegen einer „tauben Schwiegertochter“ verspottet werden. Genau deshalb hatten sie und Herr Meyer eine Dienstreise vorgeschoben, um der Hochzeit fernzubleiben.Doch kaum zwei Tage nach ihrer Abreise war alles außer Kontrolle geraten:Mias Selbstmord mit dem Sarg auf der Hochzeitsfeier, die Enthüllung von Nicos Affäre, der Aktiensturz des Unternehmens – und nun ihr völlig apathischer Sohn.Sie schob alle Fehler auf Mia.In ihren Kreisen hielten sich doch alle eine Geliebte!Warum konnte die das nicht einfach hinnehmen?Ihre Stimme klang nun vorwurfsvoll:„Nico, Mias Tod ist nicht deine Schuld.“„Hätte sie nicht so klei