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Hochschwanger entführt: Sein Einsatz gilt der Jugendliebe
Hochschwanger entführt: Sein Einsatz gilt der Jugendliebe
Author: Lina Flamme

Kapitel 1

Author: Lina Flamme
Ich war im neunten Monat schwanger. Ein ehemaliger Mitarbeiter, der meinen Mann hasste, weil dieser ihn ersetzt hatte, schleppte mich auf das Dach und stich Dutzende Male auf mich ein.

Mein Mann, der Chef des Rettungsteams, mobilisierte unterdessen alle seine Leute, um seine depressive Jugendliebe aufzuhalten, die ihre Mietwohnung in Brand setzen wollte.

Ich bat ihn nicht um Hilfe.

Im letzten Leben hatte ich ihn angefleht, da hatte er sie zurückgelassen, um mich zu retten.

Unser Baby und ich überlebten. Sie jedoch kam in den Flammen um, nachdem sie die Wohnung angezündet hatte.

Er machte mir äußerlich keine Vorwürfe und buchte sogar einen Privatkreißsaal für mich.

Doch genau an meinem Entbindungstag fesselte er mich. Stach auf mich ein. Auf unser Baby. Immer wieder!

„Das war alles abgekartet mit ihm, stimmt’s?“, brüllte er. „Diese Messerstiche waren doch nicht schwer! Du wärst bestimmt nicht gestorben!“

„Wenn du Messerstiche so liebst – dann krieg sie jetzt!“

Als ich die Augen aufschlug, war ich zurückgewesen. Zurück auf diesem Dach, als Geisel.

Diesmal war mein Entschluss gefasst: Ich würde ihn lassen, damit er sie retten konnte.

Als mich der ehemalige Mitarbeiter, Herr Winter, fünf Mal hintereinander mit dem Messer stach, tränkte das rote Blut mein weißes Kleid.

Er drückte die blutige Klinge gegen meinen schwachen Hals.

„Ruf Leo Bergmann an. Sofort.“

Ich zögerte einen Moment, mein Gesicht war leichenblass, dann wählte ich die Nummer.

„Winter hat mich als Geisel genommen. Er hat mich fünf Mal abgestochen. Wir sind auf dem Dach unseres Wohnkomplexes. Komm sofort und rette mich!“

Es herrschte einen Moment lang eisiges Schweigen. Seine Stimme klang, anders als erwartet, nicht besorgt, sondern eiskalt:

„Perfektes Timing. Während Emilia sich die Pulsadern aufschneidet, spielst du das Messer-Opfer?“

„Winter? Der kannte diese Adresse nicht!“

Ein metallisches Lachen.

„Lüg beim nächsten Mal besser.“

Leos eiskalte Worte drangen aus dem Telefon. Winters schwarze, von Falten durchzogene Augen erfüllten sich mit intensivem Hass, und seine Hand verkrampfte sich unwillkürlich.

Ein glühender Riss an meiner Kehle.

Ich war so verängstigt, dass ich am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre, aber ich zwang mich zur Ruhe:

„Ich halte dich nicht von Emilia Roth ab“, würgte ich. „Schick zwei Männer um...“

„Schluss!“

Leos Stimme zersprang wie Glas:

„Keine Sekunde mehr für dein Spiel! Ich habe keine Zeit für deine Dramen. Ich muss zu Emilia.“

Ich hörte das Funkgerät knistern:

„‚Messerdrama auf Wohnhausdach‘ als Falschalarm kategorisieren. Absolute Einsatzsperre!“

Das Geräusch einer toten Leitung.

In Winters Augen gärte der Hass noch heftiger. Eine erstickende Verzweiflung überkam mich und ließ den Boden unter mir verschwinden.

Ich hätte nie gedacht, dass Leo es so weit treiben würde.

In meinem früheren Leben, als mich Winter als Geisel nahm, stach er mir ebenfalls zunächst fünf Mal insgesamt mit dem Messer.

In der Angst, mein Kind zu verlieren, rief ich Leo unzählige Male an und flehte ihn an, zu kommen.

Leo konnte meinem Flehen nicht widerstehen und kam schließlich, um mich zu retten.

Nachdem Emilia davon erfahren hatte, erlebte sie einen nervlichen Zusammenbruch. Sie zündete ihre Mietwohnung an und fand den Tod in den Flammen.

An jenem Abend bemerkte ich, dass Leo sich seltsam verhielt. „Bist du sauer?“, fragte ich.

Plötzlich legte Leo seine gereizte Miene ab. Sanft strich er über meinen Bauch:

„Wie könnte ich nur sauer auf dich sein, Schatz? Dass sie gestorben ist, hat sie selbst verschuldet. Denk nicht so viel nach. Konzentrier dich auf die Geburt.“

In jener Zeit umsorgte er mich aufmerksam – ich dachte schon, er hätte endlich Einsicht gezeigt.

Doch am Tag der Geburt fesselte er mich im Kreißsaal an das Bett. Mit blutunterlaufenen Augen stach er Dutzende Male auf unser Baby ein – wir sollten gemeinsam zu Emilia in den Tod folgen!

„Ist es denn so schlimm, ein paar Messerstiche abzubekommen? Du stirbst doch nicht daran! Warum hast du mich damals unbedingt weggeschickt?“

„Hättest du mir nicht vorgelogen, die Lage sei lebensbedrohlich, wäre ich nie gegangen. Dass ich auf deine Lügen hereingefallen bin... Ich Idiot!“

„Als sie starb, war sie ganz allein. Sie hatte doch solche Angst vor dem Alleinsein. Wie verzweifelt muss sie gewesen sein...“

„Sophie Lang, du wolltest doch immer ein Kind. Jetzt sollst du am eigenen Leib spüren, wie es ist, den geliebten Menschen zu verlieren!“

Stich um Stich verwandelte sich der kleine Körper des Babys in einen blutigen Fleischklumpen.

„Ich habe dir doch erklärt, dass es wirklich lebensgefährlich war!“, schluchzte ich verzweifelt – doch das machte ihn nur brutaler.

Er glaubte mir kein Wort.

Noch heute sehe ich den geschundenen Körper meines Kindes vor mir – jenes Kind, das ich neun Monate in meinem Bauch getragen hatte. Kein einziger Bereich war unverletzt.

Sogar die Knochen schimmerten durch.

Nachdem unser Baby tot war, zündete Leo das Krankenzimmer an. So sollte ich – genau wie Emilia – in den Flammen umkommen.

Allein die Erinnerung an dieses frühere Leben ließ mich fast den Verstand verlieren. Diese lähmende Verzweiflung...

Als Herr Winter merkte, dass ich Leo nicht herbeirufen konnte, stach er mir mit rot angelaufenen Augen wiederholt ins Unterleib.

Ein heißer Fluss rann an meinen Oberschenkeln herab und tropfte auf den schwarzen Boden der Dachterrasse.

In meiner höchsten Verzweiflung stürmte meine Schwiegermutter nach oben!

Als sie mich blutüberströmt sah, erfasste sie eine solche Schwäche, dass sie beinahe gestürzt wäre.
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