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Kapitel 3

Author: Ich schlafe neun Mal am Tag
Ich konnte nicht umhin meinen drei Brüdern folgen. Ich wurde von Schritt zu Schritt trauriger.

Schnell standen meine drei Brüder zornig vor meiner Kellertür.

„Rosie, dich totzustellen bringt nichts, der Strafe entkommst du nicht!“

Doch der Keller erwiderte ihnen nur mit Todesstille.

Markos Miene wurde düster: „Rosie, wem tust du was vor? Komm raus und entschuldige dich bei Lilli!“

„Denk ja nicht, dass du deinem Fehler um Lillis Verletzung entgehen kannst, nur weil du dich da drin versteckst und uns nicht kontaktierst!“

Julian brannte schon vor Zorn, seine Stimme bebte: „Rosie Hasler, du hast es wirklich drauf! Nur weil wir Lilli gut behandeln, benimmst du dich jetzt wie ein Kleinkind?“

„Glaubst du wirklich, dass wir nachgeben werden, nur weil du dich im Keller versteckst?“

Es kam immer noch keine Antwort aus dem Keller.

Simon jedoch blickte zu den zitternden Haushälterinnen und fragte kalt: „Warum zittert ihr? Seid ehrlich, hat sie euch bestochen, damit ihr sie heimlich frei lässt?“

Marko schnaubte: „So wie wir sie kennen, konnte sie es wahrscheinlich keine Sekunde länger im düsteren Keller aushalten. Sie hat die Haushälterin ihr die Tür sicher öffnen lassen, nachdem wir weg waren.“

Julian seufzte enttäuscht: „Deinetwegen ist Lilli fast gestorben. Getraust du dich nicht, deinen Fehler einzusehen? Bist du wirklich noch unsere Schwester?“

„Glaub ja nicht, dass du unsere einzige Schwester bist!“

Erst jetzt meldete sich eine Haushälterin zögernd zu Wort: „Junger Meister, ohne Ihr Befehl wagen wir es nicht, sie frei zu lassen!“

„Fräulein ist wirklich schon seit drei Tagen im Keller eingesperrt!“

Julian blickte zum immer noch stillen Keller, Unruhe zeigte sich in seinen Augen.

Er trat vor und zog ein paar Mal kräftig an der Türe, die sich kein bisschen rührte.

„Rosie, jetzt ist genug. Ich habe das Schloss schon geöffnet, du musst nicht gegen die Türe drücken und dich noch weiter verstecken.“

Ich blickte auf die verbogene Kellertür und konnte nur bitter lachen.

Vor dem Ersticken hämmerte und rannte ich gegen die Tür, ich wollte nur überleben.

Doch diese Kellertür war ungewöhnlich hart, sie ließ sich nicht einmal einen Spalt aufstoßen. So musste ich im Keller ersticken.

Liebe Brüder, wenn ihr meine Leiche sieht, könnt ihr mir dann ein wenig Liebe zeigen und mich neben Papa und Mama bestatten?

Simon wurde immer ungeduldiger und begann, gegen die Tür zu treten.

In der verborgenen Kellertür klaffte nun ein größerer Spalt auf. Todesgestank wehte heraus.

Die Haushälterin zitterte: „Es… riecht nach Leichen!“

Auch die beiden anderen Brüder kamen zornig nach.

„Was für Leichengestank? Sie verarscht uns mit toten Mäusen, sie ist schon lange raus!“

„Rosie, hältst du uns für dumm?“

Meine drei Brüder wurden immer ungeduldiger und traten alle gegen die Tür. Schließlich bebte die ganze Kellertür.

Mit einem dumpfen Knall wurde die Tür gewaltsam aufgestoßen. Begleitet vom fauligen Gestank, lag der enge und dunkle Keller vor allen offen.
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