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Kapitel 7

Author: wenig Sonne
Susanne war gerade zurück im Villa des Friedensbergs, als die Tür vor ihr zugeschlagen wurde.

„Sie hat noch das Gesicht, zurückzukommen! Sophie, geh und schmeiß sie raus!“ Aus dem Inneren drang der wütende Ruf von Hans.

„Hans, reg dich nicht auf wegen ihr, du wirst dir noch die Gesundheit ruinieren...“

„Papa, lass meine Schwester doch rein. Sie hat jungen Herrn Becker verraten, aber vielleicht war es nur ein Moment der Verwirrung. Männer in Bars wie der Frieden-Bar – deren ‚Beruf‘ ist doch klar... Sie hat dem Mann wahrscheinlich Geld gegeben, und er wird nicht überall erzählen, was passiert ist, oder?“

Im Wohnzimmer schienen Sophie und Ingrid für Susanne einzutreten, doch jedes ihrer Worte goss Öl ins Feuer.

Sofort schimpfte Hans noch lauter:

„Sie ist einfach schmutzig! Ich, Hans Schneider, habe keine Tochter, die so schamlos ist! Ab jetzt darf sie dieses Haus nicht mehr betreten, damit sie den Boden hier nicht verunreinigt. Ingrid, du bist gut und unschuldig, sei nicht wie sie.“

Susanne fühlte, wie ihr Herz schmerzhaft zusammenzog, der Druck in ihrer Brust war kaum zu ertragen.

Sie wusste, dass ihr Vater sie schon immer nicht mochte. Egal was sie tat, er war ihr gegenüber stets gleichgültig.

So viel „Fürsorge“ und „Kümmern“ wie heute hatte sie noch nie von ihm erlebt!

Ihr Vater mochte sie nicht, aber er verwöhnte die Tochter Ingrid, von seiner zweiten Frau, über alles.

Beim Gedanken an Ingrids wahre Herkunft zog sich Susannes Mundwinkel zu einem spöttischen Lächeln.

Plötzlich sah sie durch das hohe Fenster, wie Ingrid den Blick von Hans vermeidend, sie triumphierend anlächelte, als wolle sie ihren Sieg verkünden!

Ein kalter Schimmer trat in Susannes Augen, doch im nächsten Moment tauchte ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht auf, als sie Ingrid zuwinkte.

Ingrids Lächeln erstarrte. Sie hatte nicht erwartet, dass Susanne noch lächeln konnte – sollte sie nicht weinen?

In diesem Moment jedoch ballte Susanne die Hand, die sie zuvor gewunken hatte, zur Faust und streckte ihr „höflich“ den Mittelfinger entgegen...

...

Ingrids Gesicht verzerrte sich sofort zu einer furchtbaren Grimasse.

Susanne drehte sich um und ging. Ingrid starrte auf ihren Rücken, ihr Blick war voller Hass.

Sie, die sich nicht zufrieden geben konnte, schickte sofort eine Nachricht an Luna und schmollte dann bei Hans: „Papa, morgen ist die Geburtstagsparty von der alten Frau Becker. Lass mich doch mit dir hingehen, ich möchte auch mal den Horizont erweitern!“

Morgen bei der Feier der Familie Becker musste sie auf jeden Fall dafür sorgen, dass Susanne ihre ganze Ehre verlor!

Um Mitternacht wanderte Susanne ziellos auf der Straße umher.

Auf ihrem Handy tauchten immer wieder Nachrichten aus der Highschool-Alumni-Gruppe auf.

Vor einer Stunde hatte Luna sich „besorgt gezeigt“ und in der Alumni-Gruppe ein „Vermisstenaufruf“ gepostet, dabei in Tränen aufgelöst alle gebeten, sie nach Hause zu holen.

Die anderen Mitglieder des Chats schnupperten das Klatschpotential und fragten neugierig nach.

Daraufhin hatte Luna „versehentlich“ erzählt, dass sie letzte Nacht mit einem Mann rumgehangen hatte und von Hans aus dem Haus geworfen worden war.

Die Gruppe diskutierte leidenschaftlich, doch zu dieser Zeit hatte Susanne keine Ahnung, wo sie übernachten sollte.

Das letzte Geld des Nachmittags hatte sie ihrem „Star-Ehemann“ gegeben, und nun war sie mittellos und ohne Unterkunft.

Plötzlich hatte sie eine Idee, ihre Augen leuchteten auf:

„Star-Ehemann!“

„Auch wenn es ein Geschäft ist, immerhin bin ich doch seine Sponsorin. Er sollte doch kein Problem damit haben, seinen Geldgeber eine Nacht aufzunehmen... oder?“

Susanne zog ihr Handy heraus, rief nervös und erwartungsvoll an.

Das Telefon klingelte nur zweimal, bevor es abnahm.

„Hallo...“

Die Stimme des Mannes war tief und voll von Magnetismus, sie drang in Susannes Ohren und erinnerte sie sofort an das schwere, keuchende Atmen von gestern Nacht. Ihr Gesicht wurde sofort heiß wie Feuer.

„Hallo? Sprich!“

Die Stimme des Mannes ertönte erneut.

Susanne schreckte aus ihren Gedanken hoch, schüttelte die Bilder aus ihrem Kopf: „Äh... Äh... Ich wurde aus dem Haus geworfen und habe jetzt keinen Platz mehr. Kannst du... vielleicht...“

Biep, biep, biep...

Bevor Susanne den Satz zu Ende sprechen konnte, wurde das Telefon einfach aufgelegt.

Sie starrte auf das Handy, bevor sie eine Weile brauchte, um zu begreifen, was gerade passiert war.

Wurde sie abgelehnt?

„Hah, gut, sehr gut, wirklich sehr gut...“ Susanne kochte vor Wut.

Was war das für eine Einstellung? Sie war schließlich der Geldgeber!

Geld zurück!

In diesem Moment, in einem „relativ günstigen und doch schönen“ Hotel in Lindenstadt.

Friedrich sah sich die Unterlagen über Susanne und Blaustern Schmuck in seinen Händen an. Er konnte kaum glauben, dass seine frisch angetraute Frau tatsächlich die einzige Erbin von Blaustern Schmuck war!

Doch dass Susanne von Hans aus dem Haus geworfen wurde, überraschte ihn überhaupt nicht.

Wäre er nicht derjenige gewesen, der Lukas beauftragt hatte, Informationen über Susanne zu sammeln, hätte niemand je erfahren, was Hans im Geheimen getan hatte.

Bis jetzt hatte Susanne wahrscheinlich keine Ahnung!

Friedrich verzog den Mund zu einem kalten Lächeln. In diesem Moment konnte er kaum erwarten, wie seine „frisch angetraute Frau“ reagieren würde, wenn sie die wahre Lage von Blaustern Schmuck und die geheimen Machenschaften ihres Vaters, Hans, erfahren würde.

Ein schelmisches Funkeln blitzte in seinen Augen auf, und dann schickte er Susanne die Adresse des Hotels.
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