Kaltes Herz, späte Reue

Kaltes Herz, späte Reue

By:  AmelieUpdated just now
Language: Deutsch
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Sieben Jahre Ehe. Maximilian von Falken behandelte sie kalt wie Eis, doch Clara begegnete ihm stets mit einem Lächeln. Weil sie ihn zutiefst liebte. Sie glaubte, eines Tages sein Herz erwärmen zu können. Doch alles, was sie erntete, war seine bedingungslose Liebe zu einer anderen Frau, die er mit allen Mitteln beschützte. Verzweifelt kämpfte sie weiter um ihre Ehe. Bis zu jenem Tag – ihrem Geburtstag. Sie war tausende Kilometer gereist, um ihn und ihre Tochter im Ausland zu besuchen. Er aber nahm ihre Tochter mit, um jene andere Frau zu treffen, und ließ sie allein im leeren Haus zurück. Da starb endgültig etwas in ihr. Als ihre eigenhändig großgezogene Tochter verlangte, die andere Frau solle ihre Mama werden, brach Clara das Herz. Sie setzte die Scheidungsvereinbarung auf, verzichtete auf das Sorgerecht und ging ohne einen Blick zurück. Von da an kümmerte sie sich nicht mehr um Maximilian und Tochter, sondern wartete nur noch darauf, dass die Scheidung vollzogen würde. Sie gab die Familie auf und kehrte zu ihrer Karriere zurück. Die einst von allen verachtete Frau verdiente mühelos ein Milliardenvermögen. Doch sie wartete und wartete – die Scheidung wurde nicht nur nicht vollzogen, der Mann, der früher nie nach Hause wollte, kam plötzlich immer häufiger zurück und klammerte sich immer fester an sie. Als er erfuhr, dass sie die Scheidung wollte, drängte der sonst so vornehm-kalte Mann sie in eine Ecke: „Scheidung? Das kommt nicht in Frage. “

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Chapter 1

Kapitel 1

Als Clara von Falken am Flughafen von Alpenstein ankam, war es bereits nach neun Uhr abends.

Heute war ihr Geburtstag.

Beim Einschalten ihres Handys empfing sie eine Flut von Geburtstagsglückwünschen.

Alle kamen von Kollegen und Freunden.

Von Maximilian von Falken dagegen keine einzige Nachricht.

Claras Lächeln verblasste.

Als sie die Villa erreichte, war es schon nach zehn Uhr.

Frau Müller erstarrte beim Anblick von ihr: „Frau von Falken, Sie... warum sind Sie hier?“

„Wo sind Maximilian und Sophie?“

„Der Herr ist noch nicht zurück, das Fräulein spielt in ihrem Zimmer.“

Clara reichte ihr das Gepäck. Als sie die Treppe hinaufging, sah sie ihre Tochter im Schlafanzug am kleinen Tischchen sitzen. Sophie war so vertieft in ihre Beschäftigung, dass sie nicht einmal bemerkte, wie jemand das Zimmer betrat.

„Sophie?“

Sophie von Falken drehte sich um und rief freudig: „Mama!“

Dann wandte sie sich sofort wieder ihrer Arbeit zu.

Clara nahm sie in die Arme und küsste sie, wurde aber gleich weggeschoben: „Mama, ich bin noch beschäftigt.“

Clara hatte ihre Tochter zwei Monate nicht gesehen. Sie vermisste sie so sehr, konnte gar nicht genug von ihr bekommen und wollte unbedingt mit ihr reden.

Da Sophie so konzentriert war, wollte sie sie nicht stören: „Machst du eine Muschelkette?“

„Ja!“ Bei diesem Thema wurde Sophie lebhaft: „In einer Woche hat Tante Elena Geburtstag, das ist das Geburtstagsgeschenk von Papa und mir! Diese Muscheln haben Papa und ich sorgfältig geschliffen, sind sie nicht wunderschön?“

Clara verschlug es die Sprache. Bevor sie etwas sagen konnte, hörte sie ihre Tochter, die ihr den Rücken zuwandte, fröhlich weitererzählen: „Papa hat noch andere Geschenke für Tante Elena bestellt, morgen—“

Clara stockte der Atem. Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten: „Sophie... weißt du noch, wann Mama Geburtstag hat?“

„Was? Was hast du gesagt?“ Sophie schaute kurz auf, dann wieder auf die Perlenkette in ihrer Hand und beschwerte sich: „Mama, rede nicht mit mir, jetzt ist die ganze Reihenfolge durcheinander—“

Clara ließ sie los und sagte nichts mehr.

Sie stand lange da. Ihre Tochter schaute kein einziges Mal zu ihr auf. Clara presste die Lippen zusammen und verließ schließlich wortlos das Zimmer.

Frau Müller sagte zu ihr: „Frau von Falken, ich habe gerade den Herrn angerufen. Er sagte, er hätte heute Abend noch etwas zu erledigen, Sie sollten schon mal schlafen gehen.“

„Verstehe.“

Clara antwortete knapp. Als sie an die Worte ihrer Tochter dachte, zögerte sie und rief Maximilian von Falken an.

Es dauerte eine Weile, bis er abnahm. Seine Stimme klang kühl: „Ich habe noch zu tun, morgen—“

„Maximilian, wer ist das denn so spät noch?“

Das war Elena Richters Stimme.

Clara umklammerte das Telefon.

„Nichts Wichtiges.“

Bevor Clara etwas sagen konnte, hatte Maximilian bereits aufgelegt.

Sie hatten sich als Ehepaar seit zwei, drei Monaten nicht mehr gesehen. Sie war extra nach Alpenstein gekommen, aber er kam nicht nach Hause, um sie zu sehen. Nicht einmal für ein Telefonat hatte er die Geduld, sie ausreden zu lassen...

In all den Ehejahren war er immer so zu ihr gewesen: kühl, distanziert, ungeduldig.

Eigentlich hatte sie sich daran gewöhnt.

Früher hätte sie ihn bestimmt noch einmal angerufen, geduldig gefragt, wo er sei und ob er nicht doch nach Hause kommen könnte.

Heute war sie wohl zu müde. Sie hatte plötzlich keine Lust mehr dazu.

Am nächsten Morgen überlegte sie und rief Maximilian doch noch einmal an.

Zwischen Alpenstein und dem Heimatland lagen siebzehn, achtzehn Stunden Zeitverschiebung. In Alpenstein war heute ihr Geburtstag.

Sie war diesmal nach Alpenstein gekommen, nicht nur weil sie ihre Tochter und Maximilian unbedingt sehen wollte, sondern auch in der Hoffnung, dass sie zu dritt an diesem besonderen Tag zusammen essen könnten.

Das war ihr Geburtstagswunsch für dieses Jahr.

Maximilian nahm nicht ab.

Viel später schickte er eine Nachricht.

[Was gibt's?]

Clara: [Hast du mittags Zeit? Lass uns mit Sophie zu dritt essen gehen.]

[Verstanden. Schick mir die Adresse, wenn du reserviert hast.]

Clara: [Okay.]

Danach kam nichts mehr von Maximilian.

Er hatte nicht daran gedacht, dass heute ihr Geburtstag war.

Clara hatte es geahnt, trotzdem war sie enttäuscht.

Nach der Morgentoilette hörte sie beim Hinuntergehen die Stimmen ihrer Tochter und Frau Müllers.

„Freut sich Sophie nicht, dass Frau von Falken da ist?“

„Papa und ich haben Tante Elena schon versprochen, morgen mit ihr ans Meer zu fahren. Wenn Mama plötzlich mitkommt, wird das sehr peinlich.“

„Außerdem ist Mama so gemein, sie ist immer böse zu Tante Elena—“

„Sophie, Frau von Falken ist deine Mutter. So etwas darfst du nicht sagen, das würde sie sehr verletzen, verstehst du?“

„Ich weiß, aber Papa und ich mögen Tante Elena viel lieber. Kann Tante Elena nicht meine Mama werden?“

„...“

Was Frau Müller antwortete, konnte Clara nicht mehr hören.

Sie hatte ihre Tochter großgezogen. In den letzten zwei Jahren hatte Sophie mehr Zeit mit ihrem Vater verbracht und hing jetzt mehr an Maximilian. Als er letztes Jahr nach Alpenstein ging, um den Markt zu erschließen, wollte Sophie unbedingt mit.

Clara wollte sie nicht gehen lassen, hoffte natürlich, dass ihre Tochter bei ihr bleiben würde.

Aber sie konnte es noch weniger ertragen, ihre Tochter unglücklich zu sehen, also stimmte sie zu.

Und jetzt...

Clara stand wie angewurzelt da, ihr Gesicht wurde kreidebleich. Lange rührte sie sich nicht.

Sie hatte ihre Arbeit verschoben und war nach Alpenstein gekommen, um mehr Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen.

Jetzt schien das überflüssig zu sein.

Clara ging zurück ins Zimmer und packte die Geschenke aus dem Heimatland wieder in den Koffer.

Später rief Frau Müller an und sagte, sie gehe mit dem Kind spielen. Falls etwas sei, solle sie sich melden.

Clara saß auf dem Bett, innerlich leer und verloren.

Sie hatte ihre Arbeit liegen lassen und war extra hergekommen, aber niemand brauchte sie wirklich.

Ihre Ankunft war ein schlechter Witz.

Nach einer Weile ging sie hinaus.

Ziellos wanderte sie durch dieses fremde und doch vertraute Land.

Gegen Mittag fiel ihr ein, dass sie mit Maximilian zum Mittagessen verabredet war.

An die morgendlichen Worte denkend, überlegte sie gerade, ob sie ihre Tochter abholen sollte, als eine Nachricht von Maximilian kam.

[Wichtiger Termin mittags. Das Mittagessen fällt aus.]

Clara war nicht überrascht.

Sie hatte sich daran gewöhnt.

In Maximilians Augen war alles wichtiger als sie, seine Ehefrau – geschäftliche Termine, Treffen mit Freunden...

Verabredungen mit ihr sagte er nach Lust und Laune ab.

Ihre Gefühle interessierten ihn nicht.

War sie enttäuscht?

Früher vielleicht.

Jetzt war sie abgestumpft und fühlte nichts mehr.

Clara war noch verlorener.

Sie war voller Vorfreude gekommen, aber sowohl bei ihrem Mann als auch bei ihrer Tochter stieß sie auf Kälte.

Ohne es zu merken, fuhr sie zu dem Restaurant, in dem sie früher oft mit Maximilian gewesen war.

Als sie gerade hineingehen wollte, sah sie Maximilian, Elena und Sophie im Restaurant.

Elena saß vertraulich neben ihrer Tochter.

Sie unterhielt sich mit Maximilian und neckte dabei Sophie.

Ihre Tochter baumelte fröhlich mit den Beinen, alberte mit Elena herum und naschte von deren Gebäck.

Maximilian legte ihnen beiden Essen auf den Teller, sein Blick ruhte jedoch die ganze Zeit auf Elena gegenüber, als gäbe es nur sie auf der Welt.

Das war also Maximilians wichtiger Termin.

Und das war die Tochter, die sie neun Monate ausgetragen und unter Lebensgefahr zur Welt gebracht hatte.

Clara lachte.

Sie stand da und schaute zu.

Nach einer Weile wandte sie sich ab und ging.

Zurück in der Villa bereitete Clara eine Scheidungsvereinbarung vor.

Er war der Traum ihrer Jugend gewesen, aber er hatte sie nie im Auge.

Ohne jenen zufälligen Abend und den Druck des alten Herrn hätte er sie niemals geheiratet.

Früher hatte sie naiv geglaubt, wenn sie sich nur genug anstrengte, würde er sie eines Tages wahrnehmen.

Die Realität hatte ihr eine schallende Ohrfeige verpasst.

Fast sieben Jahre.

Es war Zeit aufzuwachen.

Sie steckte die Scheidungsvereinbarung in einen Umschlag, bat Frau Müller, ihn Maximilian zu geben, und zog ihren Koffer zum Auto. Zum Fahrer sagte sie: „Zum Flughafen. “

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