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Kapitel 2

Penulis: Halber Löffel Zucker
In Belindas Augen blitzte ein Anflug von Genugtuung auf, doch sie verbarg ihn schnell wieder.

„Alpha, Sie müssen das nicht tun. Ich wollte wirklich nicht, dass sie bestraft wird. Wenn Sie so streng mit ihr umgehen, wird Luna später mich dafür verantwortlich machen.“

„Soll sie es doch wagen!“, sagte Connor unnachgiebig. „Mach dir keine Sorgen. Wenn sie diesmal rauskommt, wird sie sich ganz sicher zügeln – es sei denn, sie will wieder in diesen Schacht zurück.“

„So stolz und eitel wie sie ist – sie musste in den letzten Tagen sogar ihre Notdurft im Schacht verrichten. Sie wird ganz bestimmt nicht noch einmal so eine Strafe riskieren.“

Also wusste er genau, dass mir meine Würde am wichtigsten war – und trotzdem hat er mir den unwürdigsten Tod beschert.

Meine sorgsam gepflegten Krallen bohrten sich in die feuchte Wand des Schachts. Immer wieder kletterte ich hoch, doch jedes Mal, wenn ich fast oben war, stießen mich die Wachen brutal zurück.

Später ließ er den Brunnenschacht sogar mit einem Stein versiegeln. Nicht einmal der schwache Regen, der mir etwas Linderung verschafft hätte, konnte noch zu mir dringen.

Schwach stand ich irgendwann einfach nur da und spürte, wie Schlangen und Insekten an meinen Zehen nagten. Der Überlebenswille ließ mich daran denken, sie zu verschlingen – aber der enge Schacht ließ es nicht zu, mich zu ducken.

Mit letzter Kraft flüsterte ich einen Übertragungszauber, um meinen Hilferuf in sein Ohr zu senden – doch alles, was ich zurückbekam, war sein gnadenloses Urteil:

„Du hast schon Angst, nur weil dich ein paar Schlangen beißen? Belinda hätte damals beinahe ihr Leben verloren, weil du sie im Stich gelassen hast. Sie wurde fast von einem Raubtier zerfleischt – kannst du dir vorstellen, wie hilflos sie sich damals fühlte?“

Er erstickte die letzte Hoffnung auf Rettung – erbarmungslos.

Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet Belinda war, die sich später für mich aussprach. Auch wenn sie dabei nur ihre Großzügigkeit und Gutmütigkeit zur Schau stellen wollte.

Auf ihr wiederholtes Bitten hin lenkte Connor schließlich ein. Genervt gab er seinem Untergebenen den Befehl:

„Hol Luna da raus. Sie soll sich waschen und sauber machen, bevor sie sich entschuldigt. Ich will nicht, dass Belinda ihr auch nur schmutzig hinterherschaut.“

Belinda blickte tränenfeucht zu ihm auf, als erinnere sie sich an einen Albtraum.

„Alpha, wenn Luna wieder draußen ist, müssen Sie sie gut trösten. Ich weiß genau, wie schrecklich es ist, so lange allein draußen in der Wildnis zu sein.“

Connor fuhr wütend auf: „Ich soll sie trösten? Sie hat dir das alles eingebrockt! Wegen ihres Fehlers wurdest du vom Konvoi zurückgelassen, musstest eine halbe Stunde alleine zum Lager zurücklaufen und wärst beinahe von einem Raubtier gerissen worden!“

„Ich will gar nicht daran denken, wie verängstigt und hilflos du gewesen sein musst. Belinda, du bist einfach zu gutherzig – nur deshalb ist Clara überhaupt so übermütig geworden!“
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