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Kapitel 4

Penulis: Hündchen unter der Decke
Hinter Egon kicherten seine Brüder in die Faust.

„Ach, Frau Dilly, so geht das doch nicht. Wenn Sie nicht mal Ihre eigene Schwester ertragen – was passiert dann erst, wenn Egon später noch andere Frauen hat? Platzen Sie dann vor Eifersucht?“

„Haha, vielleicht haut Frau Dilly einfach alle Nebenbuhlerinnen aus der Stadt raus. Immerhin ist sie ja die unbesiegbare Kämpferin hier.“

Damals hatte ich tatsächlich angefangen, Selbstverteidigung zu lernen – nur um Egon zu „verteidigen“.

Ich hatte sogar öffentlich gesagt, dass ich jede Frau verprügeln würde, die sich an ihn heranwagt.

Jetzt, rückblickend, war das nur noch peinlich.

Mitten im Gelächter trat Egon auf mich zu und sprach mit spöttischem Unterton:

„Heute wird mein Großvater unsere Verlobung bekanntgeben. Wenn du mich wirklich heiraten willst, dann vergiss nicht, was ich gesagt habe.“

„Nach der Hochzeit lebt jeder sein eigenes Leben. Misch dich nicht in meins ein.“

„Wenn du das akzeptierst, dann vergebe ich dir deine Bosheit und Überheblichkeit.“

Ich starrte ihn fassungslos an.

Wie konnte ein gebildeter Mensch so etwas Lächerliches sagen?

Weil ich schwieg, hielt er das für Zustimmung.

Er wurde immer überheblicher.

„Solange du mir nicht in die Quere kommst, sorge ich auch dafür, dass du nicht ganz ohne Gesicht dastehst.“

Er war sich so sicher, dass ich ihm ohnehin nie entkommen würde.

Die Umstehenden warteten nur darauf, dass ich mich blamiere.

Da erklangen plötzlich Schritte aus dem Inneren des Hauses.

Herr Bach - Herr Webers Sekretär trat heraus.

„Was soll das hier für ein Auflauf sein? Es ist Feiertag – wollt ihr Herrn Weber etwa verärgern?“

Hinter ihm kam noch jemand – Dieter Weber, der sechste Sohn der Familie.

Heute ließ er sich nicht schieben.

Er war formell gekleidet und sah deutlich gesünder aus als sonst.

Als er sah, wie ich mein Gesicht umklammerte, bahnte er sich schweigend einen Weg durch die Menge und trat vor mich.

„Geht’s dir gut?“ fragte er leise.

Als ich ihn sah, erinnerte ich mich an mein früheres Leben, als ich, wie eine wandernde Seele, nirgendwo anders hingehen konnte und nur durch die Straßen streifen konnte.

Ein Auto hielt langsam an.

Das Fenster fuhr herunter – dieses Gesicht.

„Vera, was machst du denn hier draußen?“

Er war mir gegenüber immer etwas reserviert, deshalb dachte ich, er akzeptiere mich nicht.

Aber kurz vor meinem Tod hatte ich verstanden, dass es nicht so war.

„Tut es weh?“ fragte Dieter noch einmal, als er sah, dass ich abwesend war.

Ich hob den Kopf und blickte in seine tiefen, durchdringenden Augen.

Mir stiegen Tränen in die Augen.

Ich lächelte. „Nein. Es tut nicht weh.“

Egon schnaubte verächtlich.

„Ob‘s wehtut oder nicht – was geht dich das an, Dieter? Sie ist schließlich meine zukünftige Frau.“

Herr Bach wirkte doch sehr überrascht.

Aber er sagte nichts weiter, sondern nur:

„Gehen wir rein. Herr Weber wartet.“

Als Egon an mir vorbeiging, strich er sich demonstrativ über die Nase und sagte leise:

„Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe.“

Er sonnte sich in seiner eigenen Selbstsicherheit – als hätte er den Sieg schon in der Tasche.

Doch lange konnte er sich nicht darin baden.

Sobald alle im Wohnzimmer versammelt waren, trat Herr Weber mit seinem Gehstock die Treppe hinab.

Er ging zur kleinen Bühne, die schon vorbereitet worden war.

Trotz seines weißen Haars wirkte er noch immer kraftvoll und wach.

Er nahm meine Hand und lächelte.

„Heute ist ein schöner Tag, und ich habe eine wichtige Ankündigung zu machen.“ Er machte eine kurze Pause.

„Vera ist nun zwanzig geworden. Wie ich es damals mit ihrem Großvater abgemacht habe, soll einer meiner Enkel sie heiraten. Nach der Hochzeit werde ich achtzig Prozent meines Privatvermögens dem Ehepaar übertragen.“

Herr Weber war war seit vielen Jahren im Geschäft – ein Mann von immensem Reichtum.

Sein Reichtum ist unvorstellbar.

Selbst zwanzig oder dreißig Prozent seines Vermögens wären mehr, als die meisten Menschen in mehreren Leben verdienen könnten.

Im Wohnzimmer war allen der Neid ins Gesicht geschrieben.

„Und nun laden wir zunächst dieses reizende Paar nach vorne ein, und ich werde als ihr Trauzeuge fungieren.“

Egon richtete sich auf, hob den Kopf und machte den ersten Schritt nach vorn –

doch Herr Weber hob die Hand und stoppte ihn.

Dann wandte er sich mit einem Lächeln an die Seite – zu Dieter Weber.

Dieter trug nun einen festlichen Anzug, trat in das Licht und war kaum wiederzuerkennen – kein kranker Junge mehr, sondern aufrecht, würdevoll, ruhig.

Mit einem Blumenstrauß in der Hand schritt er zur Bühne.

Er sah mich an.

„Vera Dilly, bist du bereit?“
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