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Wiedergeburt: Ich heirate seinen Bruder

Wiedergeburt: Ich heirate seinen Bruder

By:  Hündchen unter der DeckeCompleted
Language: Deutsch
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Mit zwanzig legte mir der steinreiche Kriegskamerad meines Großvaters die Fotos aller seiner Enkel vor. „Such dir einen aus“, sagte er. „Einen Mann für dich.“ Ohne eine Sekunde zu zögern zeigte ich auf den sechsten: Dieter Weber. Die Anwesenden waren schockiert. Schließlich wusste jeder, dass ich immer nur den dritten Weber-Enkel, Egon, wollte. In meinem vorherigen Leben hatte ich meinen Willen bekommen: Ich heiratete Egon Weber. Und dank dieser Heirat erbte er den Großteil des Familienvermögens. Doch nach der Hochzeit ging er eine Affäre mit meiner jüngeren Schwester ein. Meine Eltern waren außer sich vor Wut und schickten meine Schwester zum Studium ins Ausland. Doch Egon war überzeugt, ich hätte sie auseinandergebracht. Von da an hasste er mich aus tiefster Seele. Von da an war er ständig von Frauen umgeben, die meiner Schwester ähnlich sahen. Jede Einzelne. Ich verfiel in eine schwere Depression. Anstatt mir zu helfen, wurden meine Medikamente gegen ein langsames Gift ausgetauscht – von ihm. Am Ende starb ich, mit seinem ungeborenen Kind im Leib. Nun, da ich noch einmal leben durfte, würde ich ihnen den Weg freimachen. Doch was ich nicht ahnte: Auch Egon Weber war zurückgekehrt!

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Chapter 1

Kapitel 1

Ich kam gerade aus dem Arbeitszimmer von Herr Weber, da lief ich Egon Weber und seinen Brüdern über den Weg.

Kaum hatten sie mich gesehen, zerstreute sich die Weber-Brüder.

Natürlich nicht, ohne mich vorher noch zu verspotten.

„Vera, bist du schon wieder wegen Egon hier? Du bist echt schamlos, wenn’s ums Männerjagen geht. Hast du keine Angst, dass dein toter Heldengroßvater sich für dich schämen würde?“

Egon musterte mich kalt.

„Was willst du überhaupt hier? Willst du wieder meinen Großvater einwickeln? Kommst du mit der alten Nummer, dass dein Großvater meinem mal das Leben gerettet hat? Dieses Spiel habt ihr doch echt lang genug gespielt.“ Er verzog den Mund.

„Aber ich sag’s dir gleich: Spar dir die Mühe. Du hast unsere Geschichte überall herumgetratscht, ich habe mich total blamiert. Ob ich dich heirate, überlege ich mir nochmal. Da kann dir auch niemand mehr helfen.“

Sein Blick war voller Abscheu und Verachtung.

Wie in meinem früheren Leben – meine Liebe hatte ihn nie berührt.

Ich atmete tief aus und sagte ruhig:

„Was hat das mit dir zu tun? Dein Großvater hat mich eingeladen. Er will mir morgen persönlich eine Geburtstagsfeier ausrichten.“

Nach meinen Worten waren alle Weber-Brüder sprachlos.

„Unser Großvater richtet dir eine Feier aus?“

Ich wusste genau, warum sie so schockiert waren.

Herr Weber hatte sich seit langem aus allen Familienangelegenheiten zurückgezogen.

Dass er sich persönlich engagierte – das konnte nur einen Grund haben.

Er hatte einmal gesagt, dass er an meinem zwanzigsten Geburtstag jemanden aus der Familie Weber als meinen Ehemann auswählen wolle.

Mein Mann würde dann den Großteil seines persönlichen Vermögens erben.

Und damit auch der nächste Erbe der Webers werden.

Nach dem Schock begannen alle, Egon mit halbherzigem Lächeln zu beglückwünschen.

„Glückwunsch, Egon. Vergiss uns später nicht, ja?“

„Mit Großvaters Unterstützung kannst du endlich zeigen, was du drauf hast.“

Egon warf mir einen triumphierenden Blick zu.

„Und dir auch Glückwunsch. Du hast so lange hinter mir hergehangen – jetzt hast du’s endlich geschafft.“

„Du musst ja überglücklich sein.“

Dann trat er ganz nah an mich heran und verzog leicht den Mund.

„Aber um eine Wiederholung der alten Geschichte zu vermeiden, sag ich’s gleich: Du musst mir versprechen, dass wir nach der Hochzeit getrennte Leben führen. Du darfst dich nicht in mein Privatleben einmischen.“

„Nur dann heirate ich dich.“

Ich war schockiert. Damit hatte ich nicht gerechnet. So eine abwegige Forderung!

Ich sah ihn skeptisch an – war er etwa auch wiedergeboren?

Da erklang plötzlich eine gezierte Mädchenstimme hinter mir.

„Vera.“

Iris Dilly - meine jüngere Schwester kam auf uns zu, mit kurzem Faltenröckchen und schüchternem Lächeln, immer wieder leise hustend.

Egon stürzte sofort zu ihr.

„Warum kommst du raus, wenn du krank bist?“

Iris senkte den Kopf, sah ganz geknickt aus.

„Papa hat gesagt, ich soll mitkommen. Er hatte Angst, dass Vera sonst alleine ist.“

Egon packte fest ihre Hand, warf mir dabei einen scharfen Seitenblick zu.

„Warum machst du so ein Theater? Musst du bei jedem kleinen Anlass jemand dabei haben? Siehst du nicht, dass Iris krank ist?“

Dann zog er Iris mit sich fort.

Und beim Weggehen rief er noch verächtlich über die Schulter.

„Vera, wenn du weiter so egoistisch bist, werde ich dich auf keinen Fall heiraten.“
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