All Chapters of Familienurlaub: Sie flogen mit ihr - ich fuhr allein: Chapter 1 - Chapter 10

„Sophie hat gehört, dass wir ans Meer fahren, um Urlaub zu machen! Sie möchte auch mit ihrem Kind mitkommen.“„Ich habe für alle Flugtickets gebucht, außer für dich. Lydia, du fährst einfach mit dem Auto hin und bringst unser Gepäck. Wir warten dann dort auf dich.“Ich hielt abrupt mit dem Packen inne – völlig fassungslos.„Wie meinst du das? Sophie fliegt mit euch, aber ich soll alleine mit dem Auto hinterherfahren?“„Sophies Kleiner war noch nie am Meer. Da dachte ich, wir nehmen ihn einfach mit. Und als ich dein Ticket buchen wollte, waren die Flüge leider ausverkauft.“Mein Schwager Lukas hatte schon über die Weihnachtsfeiertage gemeckert, dass er unbedingt ans Meer zum Wakesurfen wollte. Und zufällig hatte mein Mann Ernst Bosch gerade seltenen Jahresurlaub.Um Lukas zufriedenzustellen und der ganzen Familie eine Freude zu bereiten, beschlossen wir zusammen ans Meer zu fahren. Außerdem hatten wir gerade ein neues Auto.Ich hatte mich wochenlang abgemüht: Reiseplanung, Unterkünfte,

Ich runzelte die Stirn heftig, trat den Hocker beiseite, und es gab einen lauten Krach.Ernst bemerkte sofort, dass mit mir etwas nicht stimmte und kam mir sofort entgegen. „Ich weiß, dass du dich ungerecht behandelt fühlst. Aber was geschehen ist, ist nun mal passiert – benimm dich nicht wie ein trotziges Kind.“„Als wir das Hotel gebucht haben, wolltest du doch ein Fünf-Sterne-Hotel. Gut, dann sparen wir nicht mehr – wir buchen sofort ein anderes!“Ich lachte innerlich verächtlich. Dachte er wirklich, er könnte mich so einfach austricksen?„Ach mein Schatz, du bist wirklich der Beste!“, sagte ich süßlich.Doch im nächsten Moment bekam Ernst eine SMS von der Bank.„Lydia, wie konntest du mit meiner Karte so viel Geld abziehen?“„Du hast doch gesagt, wir wohnen im Fünf-Sterne-Hotel!“„Ich habe gesagt, du kannst dort wohnen – aber nicht, dass du meine Karte dafür benutzt!“Ich musste loslachen. „Wann habe ich deine Erlaubnis nötig, um zu wohnen, wo ich will? Du verdienst nur so wenig

Kaum war die Familie aus dem Haus, wechselte ich sofort den Code des Fingerabdrucksensors und löschte alle gespeicherten Abdrücke.Ihre Sachen hatte ich schon ordentlich verpackt – sie wurden per Nachnahme an ihre Heimatadresse geschickt.Danach kontaktierte ich meine Anwältin, damit sie einen Scheidungsvertrag aufsetzt. Früher hielten meine Eltern mich für verliebt-dumm und zwangen uns, einen Ehevertrag zu unterschreiben. Damals war ich noch beleidigt.Doch heute denke ich nur: Danke, Mama und Papa – besser hätte man es nicht regeln können.Wie konnte ich nur so blind sein und nicht erkennen, wie raffiniert diese Familie kalkuliert?Genau in dem Moment klingelte mein Telefon – das Hotel war dran.„Guten Tag, Frau Pfeiffer. Aufgrund Ihrer bisherigen Aufenthalte haben wir Sie kostenlos in unsere Präsidentensuite hochgestuft. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!“Ich lächelte. Die Familie von Bosch träumte sicher immer noch vom luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel.In Wahrheit hatte ich nur ein einz

So viele Jahre lang hatte ich mich für die Familie Bosch aufgeopfert.Um unser Leben zu verbessern, arbeitete ich bis zur Erschöpfung. Nach Überstunden stellte ich mich noch in die Küche, um für die ganze Familie zu kochen.Ich lebte jeden Tag wie auf einem Drahtseil – ständig in Sorge, bei der Arbeit Fehler zu machen oder den Ansprüchen meiner Familie nicht zu genügen.Die Worte meiner Eltern von damals hallten mir nun wieder im Ohr. All das hier war die Konsequenz meines einstigen „Liebeswahns“.Aber damit war jetzt Schluss.Von diesem Moment an lebe ich nur noch für mich selbst.Wenn ich richtig rechne, sollte ihr Strandurlaub inzwischen vorbei sein. Allein der Gedanke an ihre Gesichter, wenn sie meine kleine Überraschung sehen, ließ mich grinsen.Mein Handy klingelte – eine unbekannte Nummer.Kaum nahm ich ab, dröhnte Ernsts wütende Stimme aus dem Hörer.„Lydia Pfeiffer! was soll das denn, den Türcode zu ändern? Wenn du nicht mehr zusammenleben wolltest, dann sag’s doch direkt!“„S

Natürlich wollte Ernst nicht mit leeren Händen aus der Ehe gehen. Er versuchte alles Mögliche, um mich zu treffen.Mal tauchte er in meiner Firma auf und brachte mir Blumen, mal kaufte er mir Desserts. Doch jedes Mal, wenn ich ihn sah, wurde mir speiübel.„Schatz, ich hab’s vermasselt, wirklich! Bitte, lass mich nach Hause zurückkommen!“Vor all meinen Kollegen gab er sich als der perfekte Ehemann. So, dass alle dachten, ich sei diejenige, die grundlos eine Scheidung wollte.Glaubte er wirklich, mich so wieder einlullen zu können? Träum weiter!„Wo ist eigentlich deine ‚beste Freundin‘? Die, die dir Glück bringt? Wenn du sie doch so magst – warum hängst du dann immer noch an mir?“„Es ist nicht so, wie du denkst! Sophie ist einfach nur eine gute Freundin!“Ich schnaubte verächtlich.„Ach so? Also sind gute Freunde solche, mit denen man sich mitten in der Nacht in den Armen liegt? Mit denen man zusammen in den Urlaub fliegt, während die Ehefrau allein Auto fährt?“Die Kollegen ringsum w