Niklas’ große, aufrechte Gestalt versperrte Clara den Weg. Er drängte sie zwischen die Wand und seine Brust und lachte kalt. „Clara, hast du das mit Absicht getan?“ Clara versuchte, ihn wegzuschieben. „Ich verstehe nicht, wovon Sie sprechen.“ „Tu nicht so!“ Niklas’ schöne Augenlider funkelten vor Wut. „Du hast mich absichtlich in Friedas Arme getrieben!“ Er hatte es durchschaut. Schon längst hatte er erkannt, dass sie ihn als Spielfigur benutzte – ein Werkzeug, um Julia und Frieda gegeneinander auszuspielen. Sie hatte tatsächlich, ohne mit der Wimper zu zucken, ihn hinausgeschoben, um ihn drei Minuten lang mit einer anderen Frau küssen zu lassen. Clara hörte mit ihrem Schauspiel auf. Sie hob ihre klaren, wasserhellen Augen zu ihm. „Herr Hoffmann, Frieda mag Sie.“ „Dass sie mich mag, ist ihre Sache. Was hat das mit mir zu tun?“ Es gab so viele Frauen, die ihn mochten – sollte er etwa jeder von ihnen gegenüber verpflichtet sein? Clara schwieg. Offensichtlich interess
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