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Kapitel 4

Penulis: Grüne Tomate

„Geht nur ohne mich, ich habe morgen etwas vor.“

Tim runzelte die Stirn. „Was ist denn wichtiger als unsere Hochzeitsfotos?“

„Mach die Fotos erst. Was auch immer du brauchst, ich begleite dich danach.“

Sein Ton war streng und ließ keinen Widerspruch zu.

Lea schmollte. „Siehst du? Bestimmt will sie nur meinetwegen nicht mitkommen.“

Ich hatte keine Lust auf weitere Diskussionen und nickte zustimmend.

Schon am frühen Morgen hörte ich, wie Tim in Leas Zimmer demütig versuchte, sie aus dem Bett zu locken.

Die knallrote Zahl auf dem Kalender erinnerte mich daran, dass nur noch vier Tage blieben.

In vier Tagen konnte ich dieses Leben endgültig hinter mir lassen.

Ich war schon fast ungeduldig, als sie sich endlich trödelnd aus dem Zimmer schoben.

Tim bereitete eifrig heißes Wasser und wusch Lea persönlich das Gesicht.

Wie blind ich früher gewesen war! Ich hatte tatsächlich naiv geglaubt, wenn ich ihn erst einmal heiratete, würde er auch mich so behandeln.

Während ich gedankenverloren war, schlurfte Tim verlegen auf mich zu. In seiner Hand hielt er einen Ring.

„Frau Schwarz sagte, dass es heute modern sei, Eheringe zu tragen. Ich habe dir einen gekauft.“

Ich nahm ihn nicht entgegen. In meinem vorigen Leben hatte es diesen Ring überhaupt nicht gegeben.

Als Lea das sah, schmollte sie sofort. „Oh, wie hübsch! Den will ich auch!“

Großzügig bot ich an: „Hier, nimm ihn dir doch.“

Tims Gesicht verdüsterte sich sofort. „Hör auf, Unsinn zu machen! Das sind unsere Eheringe!“

Lea schnappte sich den Ring, steckte ihn sich an den Finger und wedelte damit vor Tim.

„Tim, stehe ich ihm gut?“

Tim sah Lea an, sein Blick war voller Zuneigung. Grinsend nickte er.

Dann wandte er sich schuldbewusst mir zu und flüsterte: „Nächstes Mal … nächstes Mal kaufe ich dir einen Ring.“

Ich nickte gleichgültig.

Ich hatte seine Versprechen zu oft gehört – welches davon hatte er jemals gehalten?

Im Fotostudio wurde Lea zuerst fotografiert, sogar etliche gemeinsame Fotos wurden gemacht.

Als ich und Tim an der Reihe waren, hob der Fotograf gerade die Kamera, ließ sie aber verlegen wieder sinken.

„Ach, Verzeihung, der Film ist voll.“

Insgeheim war ich erleichtert, aber ich zeigte keine Regung.

„Ach, dann lassen wir es eben.“

Als wir das Fotostudio verließen, zog Tim eine Zugfahrkarte aus der Tasche und reichte sie mir.

Es war eine Stehplatzkarte nach Berlin, abfahrt in vier Tagen.

„Ich habe nicht vor, dich zurückzulassen.“

„Ich richte alles her und warte auf dich in Berlin.“

Die Reise nach Berlin dauerte drei Tage und drei Nächte. Ich wusste nicht, wie er dachte, dass ich das stehend durchhalten könnte.

Und der Platz für Familienangehörige des Militärs war nur einer.

Wo sollte ich unterkommen, wenn ich ankam?

Aber jetzt danach zu fragen, würde keine gute Antwort bringen.

Als ich das Ticket nahm, war Tim sichtlich erleichtert.

„Mach dir keine Sorgen. Selbst wenn wir nicht in der Wohnsiedlung für Militärangehörige wohnen, bleibst du meine einzige Ehefrau.“

„Ich werde gut zu dir sein. Lea ist für mich nur wie eine kleine Schwester.“

Mein Gesichtsausdruck weichte einen Hauch auf. Wann hatte er jemals so sanfte Worte gesprochen?

Plötzlich bog ein Auto um die Ecke und raste direkt auf uns zu.

Tim zog Lea an sich und wirbelte herum.

In dem Durcheinander stieß mich jemand weg.

In meinem Blickfeld kam das Auto jetzt direkt auf mich zu, doch mein Körper war vor Schreck erstarrt.

Der Wagen bremste abrupt und schleuderte mich metersweit mit.

Der Schmerz ließ meine Augen flackern, eiskalter Schweiß rann herab.

Der Fahrer stürzte verstört aus dem Auto und fragte mich wirr: „Fräulein, wie geht‘s Ihnen? Ist alles in Ordnung?“

Langsam bildete sich eine Menschenmenge um uns, alle zeigten mit den Fingern auf mich.

Mein Blick ging über die Gaffer hinweg und blieb an Tim haften.

Er hielt Lea in den Armen und tröstete sie, ohne meiner Situation auch nur die geringste Beachtung zu schenken.
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