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Kapitel 5

Author: Rot Dreizehn
Sophie dachte an das, was als Nächstes auf diesem Bett passieren würde, und ein Gefühl des Ekels stieg in ihr auf. Dennoch beherrschte sie sich und drehte sich um, um ihre Sachen im Ankleidezimmer zu packen. Ein Koffer war schnell gepackt.

„Butler, dieser Koffer scheint eine Markenware zu sein. Besorg ihr bitte eine Tasche, um das Gepäck umzupacken.“

Bald kam der Butler mit einer schmutzigen Tasche und warf sie vor ihr auf den Boden. „Verwenden Sie diese, um das Gepäck zu packen.“

Sophie hockte sich hin, öffnete den Koffer, und hinter ihr hörte sie Annas Stimme: „Überprüf noch einmal ihr Gepäck, um sicherzugehen, dass sie nichts stiehlt.“

Als sie das hörte, erinnerte sich Sophie an das, was Hanno gerade eben über das Abtreiben des Kindes gesagt hatte. Er war im Badezimmer nebenan. Wenn herauskam, dass sie einen Schwangerschaftstest gemacht hatte, würde das Kind sicherlich nicht mehr zu retten sein.

Der Butler und Anna standen draußen im Ankleidezimmer und hielten Wache. Sophie warf einen Blick auf das tief verborgene Ergebnis des Schwangerschaftstests und traf eine Entscheidung.

Sie drehte sich um, zerriss heimlich das Ergebnis des Schwangerschaftstests und schluckte es Stück für Stück hinunter. Sie sah sich die Kleidung des Mannes im Ankleidezimmer an und war zutiefst enttäuscht von ihm.

Ab jetzt hatte dieses Kind nichts mehr mit der Familie Vogel zu tun.

Sophie zog die Tasche hinter sich her und trat aus dem Ankleidezimmer. Mit kalter Stimme sagte sie: „Möchtet ihr es kontrollieren?“

Anna hielt sich die Hand vor den Mund und verzog das Gesicht: „Schick sie schnell raus, um es draußen zu kontrollieren. Die Tasche stinkt unerträglich.“

Wenn Hanno gleich aus der Dusche käme, konnte sie diese Frau nicht einfach wegschicken. Sie konnte dieses Risiko nicht länger auf sich nehmen.

Der Butler trat vor und stieß Sophie mit einem Ruck: „Hast du es gehört? Verschwind endlich!“

Sophie ging alleine zum Tor der Villa, und die kurze Zeit, die sie brauchte, fühlte sich an wie ein ganzes Jahrhundert.

Der Butler riss ihr die Tasche aus der Hand, schüttete alles auf den Boden und suchte nach etwas.

Leider hatte sie das Ergebnis des Schwangerschaftstests bereits verschluckt.

Sophie hockte sich auf den Boden und versuchte, die Sachen zusammenzusammeln.

In diesem Moment klingelte ihr Handy.

Als sie das Gespräch annahm und Emmas Stimme hörte, liefen ihr plötzlich die Tränen herunter.

Gerade eben hatte sie noch die Demütigungen von Anna und die Missverständnisse mit Hanno ertragen, ohne eine einzige Träne zu vergießen, aber bei Emmas Stimme konnte sie nicht mehr an sich halten. Ihre Stimme brach: „Emma.“

„Sophie, warum weinst du?“

„Emma, ich habe mich scheiden lassen, ich habe kein Zuhause mehr.“

„Wer hat dir das erzählt? Du hast doch ein Zuhause! Ich wollte dir eigentlich eine gute Nachricht bringen: Deine Familie hat mich gefunden. Du hast drei leibliche Brüder, sie kommen aus Winterhain, ihr Nachname ist Fischer, und noch drei Cousins. Du hast insgesamt sechs Brüder, alle haben dich gefunden, sie sind deine Familie.“

Sophie stockte: „Meine Familie?“

Sie wusste schon immer, dass sie ein Waisenkind war, aber sie hatte nie daran gedacht, ihre Familie zu suchen. Wenn ihre Eltern sie nicht wollten, dann brauchte sie auch nicht nach ihnen zu suchen.

„Sophie, hör auf zu weinen! Komm schnell nach Hause! Wir brauchen diese reiche Familie doch nicht! Soll ich deinen Brüdern Bescheid sagen...?“

Bevor Sophie etwas sagen konnte, war das Handy wegen leerer Batterie ausgeschaltet.

Ihr Herz war voller Wirrwarr. „Hatten sie wirklich ihre Familie gefunden?“

„Sophie, was soll das jetzt schon wieder?“

In diesem Moment trat Hanno in einem weiten Bademantel aus dem Wohnzimmer. Er hatte ihr angeboten, ein paar Tage zu bleiben, aber während er nur kurz duschte, hatte sie ihre Sachen gepackt und war gegangen.
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