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Am Tag der Scheidung ins Standesamt entführt
Am Tag der Scheidung ins Standesamt entführt
作者: Frühling

Kapitel 1

作者: Frühling

Im dritten Monat ihres Kinderwunschs sah Marie in Felix’ WhatsApp-Chat eine Nachricht von jemandem namens „Mia Hoffmann“:

„Mein neuer Schlafanzug scheint etwas eng zu sein, vielleicht kannst du mal nachsehen, ob er zu klein ist?“

Unter der Nachricht war ein Selfie. Die Frau trug ein tief ausgeschnittenes rotes Nachthemd, das verführerisch viel Haut zeigte.

Marie spürte, wie ihre Finger sich unwillkürlich um das Handy verkrampften. Sie scrollte nach oben und sah, dass die vorherigen Nachrichten rein beruflicher Natur waren.

„Hat sie sich vertippt? Oder...?“

Plötzlich spürte sie eine warme Hand, die sich von hinten um ihre Taille legte, und ihre Gedanken wurden unterbrochen.

Felix’ heiße Körperwärme drückte sich gegen sie, und er murmelte in ihr Ohr:

„Schatz, ich bin schon fertig mit Duschen. Soll’s lieber auf dem Sofa sein oder im Bett?“

Bevor Marie antworten konnte, hob er sie plötzlich hoch und legte sie quer auf das Sofa. Sein großer Körper drückte sich dicht über sie.

„Da du nichts sagst, wähle ich. Also, Sofa.“

Seine Stimme klang rau, und in seinen Augen brannte ein Feuer. Maries Wangen wurden augenblicklich rot.

Sie war eigentlich wunderschön, aber mit diesen leicht geröteten Wangen sah sie im Licht aus wie eine reife Pfirsichfrucht, die man einfach pflücken möchte.

Felix’ Augen verfinsterten sich, als er sich vorbeugte, um ihre Lippen zu küssen, doch sie drehte plötzlich den Kopf zur Seite.

Er hielt inne, sah sie an, in seinen Augen lag Verwirrung.

„Schatz, was ist los?“

Der Mann, der sonst in der Firma immer der Boss war, wirkte in diesem Moment beinahe verletzlich, und Marie fühlte, wie ihre harte Haltung ins Wanken geriet. Aber dann erinnerte sie sich an das anstößige Selfie von vorhin.

Sie schob mit einer Hand gegen seine Brust, während sie mit der anderen Hand das Handy hochhielt und ihm den Bildschirm zeigte.

„Erklär mir das zuerst. Was soll das bitte?“

Felix’ Stirn legte sich in tiefe Falten, als er das Bild sah. Ohne ein weiteres Wort nahm er das Handy, suchte die Nummer heraus und rief an.

Nach ein paar Sekunden wurde der Anruf angenommen.

„Herr Schneider, was kann ich für Sie tun?“

Felix’ Miene war finster, seine Stimme eiskalt.

„Seit wann macht Frau Hoffmann Karriere als Flirttrainerin?“

Es herrschte ein paar Sekunden lang Schweigen, bevor Mias leicht panische Stimme ertönte:

„Herr Schneider, es tut mir wirklich leid. Die Nachricht war für meinen Freund gedacht. Ich muss mich wohl vertippt haben...“

„Wenn das nochmal passiert, kannst du gleich deine Sachen packen!“

Felix legte auf und wandte sich wieder Marie zu. Seine harte Miene wurde sofort durch einen sanften, fast flehenden Blick ersetzt.

„Schatz, sie hat sich vertippt. Wenn du immer noch sauer bist, kann ich sie morgen rausschmeißen. Aber es ist schon spät. Lass uns keine Zeit mit unwichtigen Sachen verschwenden. Wir haben uns eine Woche nicht gesehen, du schuldest mir heute Nacht eine Entschädigung!“

Er zog sie näher zu sich und küsste sie leidenschaftlich.

Obwohl die Sache geklärt war, war Maries Stimmung völlig im Eimer, und sie hatte keine Lust mehr.

„Ich bin heute wirklich müde. Lass uns morgen weitermachen.“

Felix’ Enttäuschung war ihm anzusehen, aber er drängte nicht weiter.

„Okay, dann schlaf jetzt. Ich bin nicht müde, ich geh noch kurz ins Arbeitszimmer und erledige etwas.“

„Hm.“

In der Nacht begann es draußen stark zu regnen.

Marie wachte vom Geräusch des Regens auf, streckte die Hand nach der anderen Seite des Bettes aus – sie war leer und kalt.

Sie sah auf die Uhr: 3:16 Uhr.

„War Felix immer noch am Arbeiten?“

Sie zog sich einen Morgenmantel über und ging zum Arbeitszimmer. Doch als sie die Tür öffnete, war es dunkel. Felix war nicht dort.

Ihre Hand am Türgriff verkrampfte sich unwillkürlich. Sie spürte, wie ihr Herz schwer wurde.

„Ping!“

Plötzlich vibrierte das Handy laut und durchbrach die nächtliche Stille.

Als Marie die Freundschaftsanfrage von einem unbekannten Profil sah, überkam sie ein beklemmendes Gefühl: Sollte sie die Anfrage annehmen, würde sich zwischen ihr und Felix etwas unwiederbringlich verändern.

Doch bevor sie weiter nachdenken konnte, ließ ein plötzlicher, ohrenbetäubender Donnerschlag die Fenster zittern. Vor Schreck zuckte sie zusammen, und mit zitternden Fingern drückte sie versehentlich auf „Ablehnen“.

Wenige Augenblicke später kamen weitere Nachrichten herein:

„Bist du noch wach? Liegt’s daran, dass dein Mann nicht bei dir ist?“

„Weißt du, bei mir hat’s gewittert und der Strom ist ausgefallen. Er hat sich Sorgen gemacht und ist sofort hergekommen.“

„Willst du nicht wissen, wo dein Mann gerade ist?“

Marie starrte mit bebender Hand auf die Nachrichten. Nach langem Zögern drückte sie schließlich auf „Annehmen“.

Kaum hatte sie die Anfrage bestätigt, schickte ihr der Unbekannte eine Adresse und eine Zahlenkombination.

Mit zusammengebissenen Lippen griff Marie zu den Autoschlüsseln und fuhr los.

Als sie die Villa erreichte, zeigte die Uhr bereits weit nach vier Uhr morgens. Sie gab die Zahlenkombination ein, die ihr zugeschickt worden war, und das Tor öffnete sich.

Von der Eingangshalle bis zur Schlafzimmertür war die Spur unübersehbar: Männeranzüge, BHs und Slips lagen überall verstreut.

Als Marie das zerrissene rote Nachthemd vor der Schlafzimmertür entdeckte, durchzuckte sie ein absurdes Gefühl der Bestätigung.

Die Strecke vom Eingang bis zur Schlafzimmertür war nur wenige Meter, aber sie fühlte sich an, als würde jede Bewegung ihre letzte Kraft fordern. Vor der Tür angekommen, spürte sie, wie ihr Kopf schwindelte und ihre Beine beinahe nachgaben.

Mit zitternden Händen öffnete sie langsam die Tür.

Drinnen bot sich ihr ein Anblick, der ihr die Luft abschnürte: Auf dem zerwühlten Bett lag ein Paar, völlig nackt ineinander verschlungen. Die schnellen, lauten Atemzüge und die unanständigen Geräusche schnitten wie ein Messer in Maries Brust.

Die beiden waren so in ihr Treiben vertieft, dass sie die stumme Beobachterin nicht einmal bemerkten.

Marie klammerte sich mit aller Kraft am Türrahmen fest. Ihre Handflächen, blass vor Anspannung, zeigten tiefe, rote Spuren vom Druck ihrer Nägel.

Acht Jahre – so lange waren sie und Felix zusammen gewesen. Von der Uni bis zur Hochzeit, ein Paar, um das sie alle beneidet hatten.

Nie hätte sie geglaubt, dass das Wort „Betrug“ jemals ein Teil ihrer Geschichte sein würde. Doch nun hatte die Realität sie unerbittlich getroffen.

Keine noch so schönen Worte bei einer Hochzeit konnten ein Herz davor bewahren, sich zu verändern.

Ihr wurde übel, und sie konnte diesen Anblick nicht länger ertragen. Sie rannte hinaus, stieg ins Auto und fuhr einfach los.

Als sie an einer Bar vorbeikam, hielt sie an und ging hinein.

Als Lisa ankam, war Marie bereits bei ihrer zweiten Flasche Whiskey angelangt. Ihr Blick war glasig, und ihre Stimme klang schwer.

„Lisa, du bist da...“

Lisa zog die Stirn kraus, als sie sah, dass Marie von vier oder fünf männlichen Models flankiert war.

„Alle raus hier!“

„Ach, lass sie doch... Die sind doch ganz nett...“

„Raus!“

Nachdem die Männer gegangen waren, setzte sich Lisa neben Marie.

„Was ist los? Hat Felix dich wirklich betrogen?“

Lisa war Maries Mitbewohnerin aus Uni-Zeiten und hatte ihre Beziehung vom Campus bis zur Hochzeit mitverfolgt. Sie hatte immer gesehen, wie gut Felix zu Marie gewesen war, und dachte sofort, dass es hier ein Missverständnis geben musste.

Doch bei der Erwähnung von Felix’ Namen verdunkelten sich Maries Augen, und ein Schmerz, so tief wie eine offene Wunde, überkam sie erneut.

„Ich will diesen Namen jetzt echt nicht mehr hören.“  
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