Share

Kapitel 12

Author: Clara Winter
Als er den Namen „Julia“ sah, kehrte seine Vernunft zurück.

Er war völlig durcheinander. Seine Kleidung war teilweise durchnässt, sein Körper gezeichnet von zärtlichen Kusspuren, sein Atem unruhig. Sein Verlangen war soeben erwacht.

Er hatte tatsächlich Verlangen nach Clara verspürt!

Dabei mochte er Clara gar nicht. Er schob es darauf, dass er schließlich auch nur ein Mann war, der einer Schönheit nicht widerstehen konnte.

Niklas nahm den Anruf entgegen. Gegenüber Julia verspürte er Schuld. Je schuldiger er sich fühlte, desto mehr Mitleid empfand er. Sogar seine Stimme wurde sanfter als gewöhnlich. „Julia.“

Auf ihrer Seite war laute Heavy-Metal-Musik zu hören. Sie sagte süß: „Niklas, ich bin gerade in einer Bar.“

Niklas: „Kein Alkohol. Lass dir von deinem Assistenten Milch bringen.“

Julia: „Schon klar. Mein Assistent hört ja sowieso nur auf dich.Niklas, komm auch vorbei, ich warte auf dich.“

Niklas drehte sich um und wollte gerade gehen.

Doch in diesem Moment packte eine kleine Hand seinen Hemdsärmel.

Niklas wandte sich um. Clara war völlig durchnässt. Ihr Trägerkleid klebte feucht an ihrem Körper und ließ jede geschwungene Linie erkennen. Ihre Augen waren rot. Sie hielt ihn mit aller Kraft fest, sie wollte ihn nicht gehen lassen.

Niklas bewegte sich leicht, um seinen Ärmel aus ihrer Hand zu lösen.

Doch Clara klammerte sich trotzig an ihn, ihre Augen wurden noch röter, während sie ihn unverwandt ansah.

Niklas wollte etwas sagen, da drängte Clara sich plötzlich an ihn, schlang die Arme um seinen Hals. Mit bebender Stimme hauchte ihm ins Ohr: „Geh nicht... bitte...“

Clara war inzwischen erwachsen, doch sie hatte festgestellt, dass sie immer noch Angst hatte, allein gelassen zu werden.

Sie fürchtete, allein an einer belebten Straße zu stehen.

Niklas war völlig gefangen in dieser Situation, als Julias Stimme wieder aus dem Telefon erklang: „Niklas, hörst du mich? Beeil dich und komm!“

Clara stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte plötzlich ganz leise: „Bruderherz.“

Bruderherz!

Diese Anrede gehörte doch nur dem Mädchen von damals.

Aber war dieses Mädchen nicht Julia gewesen?

Niklas’ Miene veränderte sich augenblicklich. „Julia, ich habe ein dringendes Problem. Ich kann nicht kommen.“

Er legte auf, drückte Clara gegen die Wand und sah sie mit einem dunklen, durchdringenden Blick an. „Wer hat dir erlaubt, mich Bruderherz zu nennen? Clara, wer bist du wirklich?“

Clara legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn direkt auf die Lippen.

Ihre weichen, kirschroten Lippen berührten plötzlich die seinen. Ein süßer Hauch legte sich aus zwischen sie.

Es war ein zartes, noch unerfahrenes Verführen.

Niklas schloss die Augen nicht. Er sah sie einfach nur an. Auch sie schloss die Augen nicht; ihre klaren, lebendig funkelnden Augen sahen ihn ebenso direkt an.

Plötzlich bemerkte Niklas: Claras Augen sahen tatsächlich jenen des Mädchens von damals erstaunlich ähnlich.

Clara küsste ihn eine Weile, doch als keine Regung von ihm kam, zog sie schließlich zurück. Es machte keinen Sinn.

Sie wollte gehen.

Doch in diesem Moment zog sich Niklas‘ Arm fester um sie. Er riss ihren schlanken Körper direkt in seine Arme; seine ganze männliche Präsenz überwältigte sie. Niklas senkte den Kopf und küsste sie.

......

In der Bar.

Julia saß mit ihrer Assistentin an der Bartheke. Die Assistentin fragte: „Julia, kommt Niklas heute Abend nicht?“

Julia wurde misstrauisch. Als sie eben telefoniert hatten, war etwas Seltsames an Niklas’ Tonfall gewesen, als wäre jemand in seiner Nähe.

Sofort rief Julia David an. „David, bist du heute Abend bei Niklas?“

David: „Nein. Aber Niklas hat mich angerufen. Offenbar war irgendeine Frau mit einem Liebesmittel versetzt worden.“

Dann fiel David etwas ein. „Sag bloß nicht, es war Clara?“

Niklas’ Privatleben war stets sauber gewesen. Früher hatte es nur Julia gegeben. Jetzt war da plötzlich noch Clara. Es lag nahe.

Julia ballte wütend die Fäuste. Also war Niklas bei Clara!

Doch gleich darauf lächelte sie strahlend. Sie wandte sich an ihre Assistentin. „Besorg mir mal ein Päckchen Medikamente.“

Die Assistentin runzelte die Stirn. „Was für Medikamente?“

Julia öffnete ihre roten Lippen, hauchte verführerisch: „Liebestrank.“

......

Im Badezimmer der Villa.

Clara wurde von seinem Kuss so weich, dass ihr die Beine nachgaben und sie auf den Boden zu sinken drohte.

Doch Niklas’ starker Arm hielt sie fest an ihrer schmalen Taille und stützte sie.

Claras Wangen glühten rot. In diesem Moment ertönte ein Klingelton – ein Videoanruf.

Es war ein Anruf von Julia.

Niklas warf Clara einen Blick zu, bevor er das Gespräch annahm.

Julia saß an der Bar, vor sich ein Glas Alkohol. Mit strahlendem Lächeln sagte sie: „Niklas, ist Clara bei dir? Sie hat offenbar etwas genommen, oder?“

Niklas schwieg.

Da holte Julia ein Päckchen Pulver hervor, kippte es demonstrativ vor laufender Kamera in ihr Glas und leerte es dann in einem Zug.

Niklas zog die Brauen zusammen. „Julia, was hast du da getrunken?“

Julia lächelte strahlend. „Einen Liebestrank.“

Claras Wimpern zitterten leicht. Sie hätte nie gedacht, dass Julia absichtlich Drogen nehmen würde.

Niklas’ Gesicht hatte sich bereits verdunkelt. „Julia!“

In diesem Moment kam ein großer, gutaussehender Mann zu Julia herüber. Er sprach sie an: „Hi, Schönheit. Darf ich dir einen Drink ausgeben?“

Julia zeigte auf das laufende Video mit Niklas und sagte dann zu dem Mann: „Das ist mein Freund. Aber wenn er nicht innerhalb von 30 Minuten hier ist, dann gehöre ich heute Nacht dir.“

Der Fremde hob überrascht eine Braue.

Niklas’ Stimme wurde eiskalt. „Julia, was soll das?“

Julia lächelte charmant, ihre Augenbrauen selbstbewusst erhoben. „Niklas, heute Abend musst du dich entscheiden zwischen mir und Clara.“

„Niklas, du darfst nur eine Frau haben.“

Dann beendete sie abrupt den Videoanruf.

Wut loderte in Niklas‘ Blick. Seine Hand, die das Handy hielt, spannte sich, und die Adern auf seinem Handrücken traten hervor.

„Niklas, du darfst nur eine Frau haben.“

„Mama, du darfst nur eine Tochter haben.“

Ähnliche Worte hallten wie ein Fluch in Claras Ohren wider, und sie erstarrte.

In diesem Moment wich die Wärme von ihrem Körper. Niklas hatte sie losgelassen und war hinausgegangen.

Clara hob den Blick und sah dem Mann nach. Niklas zog sich in Windeseile aus der nassen Kleidung und trug nun ein frisches Hemd und Anzughose.

Er kam zurück. Seine tiefschwarzen Augen ruhten auf ihrem Gesicht. „Was für einen Typ magst du?“

Was?

Clara verstand im ersten Moment nicht, was er meinte.

Da sprach Niklas weiter: „Ich finde dir einen Mann. Oder auch zwei, wenn du willst.“
Patuloy na basahin ang aklat na ito nang libre
I-scan ang code upang i-download ang App

Pinakabagong kabanata

  • Skandal! Nach der Scheidung meldet die Ex-Frau den CEO beim Urologen an!   Kapitel 30

    „Tut-tut“ zwei Pieptöne, dann legte Clara einfach auf.Niklas: „...“Diese verdammte Frau, sie hatte es tatsächlich gewagt, ihm aufzulegen!In diesem Moment kam der Butler, Henry, herüber. Niklas wies ihn an: „Henry, ruf Clara an und sag ihr, die Großmutter fühle sich unwohl. Sie soll sofort zurückkommen!“Henry zögerte: „Aber Herr, Frau Hoffmann hat doch gerade die Heilkräutersuppe der Frau Hoffmann, Clara, getrunken und ist eingeschlafen. Es geht ihr gut.“Niklas: „...Lügen! Schon mal was davon gehört?“Henry blinzelte verwirrt: „Aber Herr, es ist doch nicht gut, Frau Hoffmann, Clara, zu belügen. Sie hat sich die letzten drei Jahre so sehr um Sie und Frau Hoffmann gekümmert. Das war wirklich nicht leicht für sie. Heute Abend ein wenig rauszugehen und sich zu entspannen, was ist schon dabei?“Niklas: „...Henry, rufst du jetzt an oder nicht?“Vielleicht war Niklas´ Blick zu schneidend, denn Henry zog sofort sein Handy heraus: „Ich ruf ja schon an, Herr! Ich ruf sofort an!“Nik

  • Skandal! Nach der Scheidung meldet die Ex-Frau den CEO beim Urologen an!   Kapitel 29

    Ah!Ein spitzer Schrei entfuhr Julia, woraufhin Niklas abrupt auf die Bremse trat. Der Rolls-Royce kam zum Stehen.Julia rang heftig nach Luft, der Schreck hatte ihr beinahe die Seele aus dem Leib gejagt. „Niklas, warum bist du so schnell gefahren?“Niklas’ schönes Gesicht lag noch immer im Schatten düsterer Wolken. Er hob den Blick, und der Lamborghini, der ihnen eben noch dicht auf den Fersen gewesen war, nutzt den Halt sofort, um im Nu davonzufliegen.Niklas presste die dünnen Lippen aufeinander. „Alles in Ordnung bei dir?“Julia schüttelte den Kopf. „Mir geht’s gut.“Dann sagte sie: „Ich hätte nie gedacht, dass Clara sich mit Felix einlässt. Hast du gesehen, wie sie sich eben auf der Tanzfläche bewegt hat? Ich meine, sie ist auf dem Land aufgewachsen, hat mit 16 die Schule abgebrochen und nichts anderes gelernt, als Männer zu verführen. Sie ist wirklich von Grund auf verdorben, kennt keine Selbstachtung mehr!“Niklas’ Blick wurde frostig. In seinem Kopf tauchte das Bild von

  • Skandal! Nach der Scheidung meldet die Ex-Frau den CEO beim Urologen an!   Kapitel 28

    Clara entschied sich, es zu ignorieren. „Ich kenne ihn nicht.“Kaum waren diese vier Worte gefallen, verzog Niklas spöttisch die Lippen, ein stummer, höhnischer Ausdruck.Clara kannte Felix nicht, aber Mia kannte ihn sehr wohl. Das würde interessant werden, schließlich war Felix Niklas’ bester Freund.Mia lächelte. „Herr Schmidt, lass das mit dem Trinken lieber sein, Clara muss nach Hause.“Felix griff sofort nach seinen Autoschlüsseln. „Dann fahre ich euch.“Er lief Clara und Mia hinterher.Kaum waren die drei weg, brach unter David und den anderen reichen Sprösslingen Aufregung aus. „Was soll das? Hat Felix etwa ein Auge auf Clara geworfen?“David runzelte die Stirn. „Aber Clara hat doch noch nicht von Niklas scheiden lassen. Soll Niklas etwa von seiner eigenen Frau und seinem besten Freund betrogen werden?“Kaum waren Davids Worte verklungen, hob Niklas den Blick und warf ihm einen eiskalten Blick zu ein Blick, der tötete.David verstummte sofort.Niklas griff nach seinen

  • Skandal! Nach der Scheidung meldet die Ex-Frau den CEO beim Urologen an!   Kapitel 27

    Felix erkannte Clara auf den ersten Blick.Julia hatte nicht erwartet, Clara auf der Tanzfläche zu sehen. Clara tanzte eng an Mia geschmiegt, ihr ohnehin schon anmutiger Körper bewegte sich im Rhythmus der Musik. Diese lässige, wie nebenbei ausgestrahlte Lockerheit ließ ihre Silhouette zu einer verführerischen S-Kurve werden.Ihr knackiger Po schwang im Takt, ganz wie bei den koreanischen Girl Groups, mit ihrem legendären Hüftschwung.Als Tänzerin musste Julia sich eingestehen, dass Clara besser tanzte als sie.Verführerischer.Fesselnder.Und eindeutig frecher.Wow.Alle Männer in der Bar „1996“ hatten ihre Blicke auf Clara gerichtet. Einige pfiffen, andere schrien begeistert auf.Der Ausdruck in ihren Augen sagte mehr als tausend Worte.Julia biss wütend die Zähne zusammen. Diese Landpomeranze konnte also auch tanzen! Dabei war sie doch die Primaballerina, und nun wurde ihr Rampenlicht mühelos von Clara gestohlen.Clara, warum muss sie einfach überall sein?In diesem Momen

  • Skandal! Nach der Scheidung meldet die Ex-Frau den CEO beim Urologen an!   Kapitel 26

    Alle Blicke in der Bar 1996 richteten sich auf einmal auf Julia.In ihren strahlenden, betörenden Augen lag ein selbstbewusstes Leuchten, als sie sich mit einer eleganten Drehung vor Niklas drehte. Sie reichte ihm die Hand, um ihn hochzuziehen.Niklas stand auf, großgewachsen mit langen Beinen, und Julias weicher Körper schmiegte sich an ihn. Eng an ihn gepresst, begann sie einen lasziven, körpernahen Tanz, der pure Verführung ausstrahlte.Ein schöner Mann und eine schöne Frau, dazu dieser heiße, intime Tanz. Das brachte die Stimmung in der Bar zum Kochen.In diesem Moment kamen Clara und Mia herein. Claras Blick fiel sofort auf Niklas und Julia.Die beiden standen im Zentrum des farbenprächtigen Lichts. Julia tanzte eng an ihn geschmiegt, während er mit gesenkten, sanften Augenlidern liebevoll zu ihr hinabsah. Sie waren der Mittelpunkt des ganzen Raumes.Mia schnaubte sofort verächtlich: „Pah! Mit einem verheirateten Mann so einen Körper-an-Körper-Tanz hinzulegen, echt schamlos!

  • Skandal! Nach der Scheidung meldet die Ex-Frau den CEO beim Urologen an!   Kapitel 25

    Niklas senkte den Blick auf das Foto, seine dunklen, kühlen Augen verengten sich augenblicklich.Dieser Ferrari kam ihm sehr bekannt vor.Er sah Felix an. „Dieses Auto hat die Frau gefahren?“Felix nickte. „Ja, sie hat mich sogar abgehängt. Diese Frau ist wirklich interessant.“Wenn sich Niklas nicht irrte, war dieser Ferrari, den er Clara geschenkt hatte.Neben einem hohen Scheck hatte er ihr damals auch einige Autos und Immobilien angeboten. Max hatte später berichtet, dass sie sich nur den Ferrari ausgesucht hatte.Er hatte sich damals schon gewundert, dass sie einen Sportwagen fuhr?Er kannte Felix’ Fahrkünste gut; schließlich lieferten sie sich selbst ab und zu ein Rennen. Und Clara, dieses Mädchen vom Land, hatte es geschafft, Felix mit einem Sportwagen abzuhängen?In diesem Moment trat Max an ihn heran. „Herr.“Niklas erhob sich. „Ich gehe kurz raus.“Er verließ die luxuriöse Sitzecke und stellte sich in eine dunkle Ecke. Max berichtete mit gedämpfter Stimme: „Herr, Fr

Higit pang Kabanata
Galugarin at basahin ang magagandang nobela
Libreng basahin ang magagandang nobela sa GoodNovel app. I-download ang mga librong gusto mo at basahin kahit saan at anumang oras.
Libreng basahin ang mga aklat sa app
I-scan ang code para mabasa sa App
DMCA.com Protection Status