LOGINUm die Vernichtung des Meervolks zu verhindern, beschloss ich, an Land zu gehen und meinen Jugendfreund Cyrus zu verführen, der inzwischen zum Alpha-König aufgestiegen war. Wie erwartet liebte er mich immer noch. Drei Tage und Nächte verbrachten wir voller Leidenschaft im Bett. Als ich aus den Freuden erwacht war, konnte ich mich kaum freuen, da er mich bereits mit ätzender Flüssigkeit übergoss. Ich schrie vor Schmerz auf, während Cyrus kalt lachend daneben stand. „Eine unsterbliche Meerjungfrau kann also auch Schmerzen spüren?“ „Das ist erst der Anfang. Solange du das Versteck meiner Eltern nicht verrätst, wirst du keine ruhige Minute haben!“ Er war überzeugt, dass unser Meervolk für das Verschwinden seiner Eltern verantwortlich war. Von da an musste ich zusehen, wie er absichtlich mit seiner Geliebten Emily flirtete; musste die Meerjungfrauen-Perle aus meinem Herzen entfernen, um Emilys Gesundheit zu stärken; musste unter qualvollen Schmerzen barfuß tanzen, um Emily in den Schlaf zu wiegen... Er hasste mich bis ins Mark, doch jedes Mal, wenn ich dem Tod nahe war, nahm er mich auch in die Arme und flößte mir Medizin ein. Mal war er eiskalt: „Glaubst du, ich bin wehrlos, weil ich dich liebe? Wachen, foltert sie weiter!“ Mal war er sanft: „Sei brav und sag mir – wo sind meine Eltern wirklich?“ Stillschweigend ertrug ich seine widersprüchliche Liebe. Bald würde ich das Geheimnis über seine Eltern nicht mehr hüten müssen. Denn wenn eine Meerjungfrau drei Jahre an Land blieb, ohne ins Meer zurückzukehren, verwandelte sie sich unweigerlich in Schaum. Bis zu meinem Tod blieben nur noch drei Tage.
View MoreIch schüttelte den Kopf.Vielleicht lag es an der Zerstörung meines Körpers. Meine Seele wurde immer blasser.Cyrus wollte meine Hand ergreifen. Unzählige Male griff er ins Leere. Er konnte mich nicht mehr festhalten.Als Alpha-König war er früher immer gelassen. Egal was kam.Jetzt konnte er nur meine Hand nicht halten. Tränen strömten über sein Gesicht.„Marina, bitte, gib mir noch eine Chance.“„Ich habe so viel falsch gemacht. Mein restliches Leben werde ich Buße tun. Kannst du bleiben und zusehen?“„Erst jetzt verstehe ich: Ich habe immer nur dich geliebt. Geh nicht. Verlass mich nicht ...“Ich sagte nichts. Stattdessen schloss ich sanft die Augen.Meine Seele löste sich vor Cyrus’ Augen auf.Von nun an würde es keine Meerjungfrau namens Marina mehr geben....Cyrus blieb eine Woche im Labor. Er aß nicht. Er trank nicht. Er reagierte auf niemanden.Als er wieder auftauchte, verlor er seine Ausstrahlung als Alpha-König.Sein Gesicht war ausgezehrt. Sein Gang unsicher. Diener stützt
Noch am Leben, hätte mir Emilys Anblick wohl den Atem geraubt.Aber jetzt wollte ich nicht mehr leben.Ich war müde.Emily kam auf mich zu, und ich konnte die klingenscharfe Klinge ihres silbernen Dolches erkennen.Dass mein Körper schon fast vollständig zu Schaum zerfallen war, ließ sie triumphierend auflachen.Sie zog mich aus dem Meerwassertank.Sobald ich die Luft berührte, beschleunigte sich meine Auflösung zu Schaum.„Stirb, Marina!“Der Dolch schoss auf mich zu. Kurz vor meinem Herzen packte ihn jemand mit bloßen Händen.Augenblicklich riss die Haut seiner Hand auf, Blut tropfte in den Tank und färbte das Wasser rot.Bevor Emily reagieren konnte, wurde sie zu Boden getreten.„Cyrus, was machst du hier?!“Als Cyrus sah, dass noch mehr von meinem Körper verschwunden war, füllte sich sein Blick mit tiefer Trauer.Als er Emily ansah, wurde daraus Hass.„Emily, warum willst du Marina töten? Sie hat dir nie etwas getan!“Emily weinte jämmerlich: „Ich wollte dir doch nur helfen! Ich we
Meine Seele schwebte in der Luft. Cyrus’ Verhalten löste keine Gefühle mehr in mir aus.All die Jahre war er Emily hörig. Jetzt, nach meinem Tod spielte er den Unbarmherzigen.Sein Herz war wirklich unergründlich.Emily entband gerade. Kokett wollte sie sich an Cyrus’ Schulter lehnen. Er wich aus.Cyrus spürte noch meine Berührung in seinen Armen. Er wollte keine Störung.Emily lächelte verlegen. Sie tat, als wäre nichts geschehen.„Cyrus, ich hörte, deine Eltern sind zurück. Stimmt das?“„Ja.“Cyrus musterte Emilys Gesichtsausdruck. Er sprach langsam:„Papa und Mama sind wirklich zurück. Sie sagen, wir hätten Marina missverstanden. Ihr Verschwinden war nur für einen Handel ...“Ich hörte still zu. Schnell merkte ich: Er erwähnte den Verräter nicht.Emily hielt sich den Mund zu. Sie wirkte überrascht.„Was für ein Handel? Warum weiß ich nichts davon?“Sie wollte mehr aus Cyrus herausbekommen. Aber er stoppte rechtzeitig. Er ließ das Thema nicht weiter ausufern.„Ruh dich erst mal aus.
Cyrus war wie vom Blitz getroffen. Ungläubig fragte er: „Aber ich habe damals gesehen, wie das Meervolk euch entführt hat.“Cyrus’ Mutter sah ernst aus:„Das war ein Schauspiel. Wir haben freiwillig mitgespielt. Es war ein Handel zwischen unserem Stamm und dem Meervolk!“„Cyrus, unsere Vorfahren haben einst einen mächtigen Schwarzmagier verärgert. Er verfluchte uns. Seitdem werden alle Werwölfe unseres Stammes mit einem Gendefekt geboren. Das Meervolk kann uns helfen.“„Niemand darf von unserem Gendefekt erfahren. Sonst nutzen unsere Feinde das als Schwachstelle. Deshalb forschen wir heimlich mit dem Meervolk.“„Wir haben einmal Marinas Eltern geholfen. Dafür wollten sie die genetische Krankheit unseres Stammes heilen. Sogar deine Krankheit hat Marina persönlich geheilt. Mit ihrem eigenen Blut und Fleisch!“„Dein Vater und ich sind dem Meervolk unendlich dankbar. Aber du? Was hast du getan?“Cyrus war lange erstarrt. Seine Stimme war kaum hörbar:„Warum hat Marina mir nicht die Wahrhei





