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Liebe, die beißt - Schmerz, der bleibt

Liebe, die beißt - Schmerz, der bleibt

By:  MargotCompleted
Language: Deutsch
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Um das Meervolk vor der Auslöschung zu bewahren, beschloss ich, an Land zu gehen und meinen Sandkastenfreund Cyrus zu verführen, der inzwischen zum Alpha-König aufgestiegen war. Tatsächlich liebte er mich noch immer – drei Tage und drei Nächte verbrachten wir in leidenschaftlicher Ekstase. Kaum war ich aus dem Rausch der Lust erwacht und wollte mich freuen, da übergoss er mich mit ätzender Flüssigkeit. Ich schrie vor Schmerz auf, doch Cyrus lachte nur kalt. „So kann also auch eine unsterbliche Meerjungfrau Schmerzen empfinden?“ „Das ist erst der Anfang. Solange du mir nicht sagst, wo meine Eltern sind, wirst du keinen einzigen ruhigen Tag mehr haben!“ Er war überzeugt, dass das Meervolk für das Verschwinden seiner Eltern verantwortlich war. Von da an musste ich mit ansehen, wie er absichtlich mit seiner Geliebten Emily flirtete; musste die Meerjungfrauen-Perle aus meinem Herzen nehmen, um Emilys Gesundheit zu stärken; musste unter höllischen Schmerzen barfuß tanzen, um Emily in den Schlaf zu wiegen … Er hasste mich bis ins Mark, doch jedes Mal, wenn ich dem Tod nahe war, nahm er mich auch in die Arme und flößte mir Medizin ein. Mal war er grausam: „Glaubst du etwa, ich liebe dich und kann dir deshalb nichts anhaben? Alle quält sie weiter!“ Mal war er sanft: „Sei brav und sag mir – wo sind meine Eltern wirklich?“ Schweigend ertrug ich seine widersprüchliche Liebe. Bald würde ich das Geheimnis über seine Eltern nicht mehr hüten müssen. Denn wenn eine Meerjungfrau drei Jahre an Land bleibt, ohne ins Meer zurückzukehren, wird sie unweigerlich zu Schaum. Bis zu meiner Todesstunde blieben nur noch drei Tage.

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Chapter 1

Kapitel 1

Mitten in der Nacht wurde die Verliestür aufgetreten.

Ein riesiger Wolfskrieger packte mich an den Haaren. Er zerrte mich vom Boden hoch. Mit mehreren Ohrfeigen schlug er mich wach.

Er ignorierte mein schmerzvolles Stöhnen. Er packte mein Bein und schleifte mich fluchend nach draußen.

„Emily ist verletzt! Wie kannst du es wagen, so ruhig zu schlafen?“

Der raue Steinboden zerfetzte meine Haut. Eine blutige Spur zog sich hinter mir her.

Er schleifte mich vor Cyrus. Cyrus sah das Blut an meinem Körper und runzelte die Stirn. Er schien etwas sagen zu wollen. Am Ende schwieg er.

„Emily ist verletzt. Heile sie mit deiner Meerjungfrauen-Perle.“

Ich hob den Kopf. Emily lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Ihr Bauch wölbte sich leicht.

„Klatsch!“

Im nächsten Moment schlug mir Cyrus ins Gesicht.

Seine Stimme war eisig: „Wo schaust du hin? Glaubst du, du darfst Emily ansehen? Solange ich hier bin, wirst du niemanden mehr verletzen.“

Ich senkte sofort den Kopf. Der rote Handabdruck brannte auf meiner Wange. „Es tut mir leid.“

Ich kroch langsam zum Bett. Ich betrachtete Emilys Wunde.

Emily quälte nachts eine hungrige Meerjungfrau mit Essen. Die Meerjungfrau aß tagelang nichts. Emily wurde in die Hand gebissen.

Nach zwei Jahren Folter kannte ich jede Behandlungsmethode für Emilys Wehwehchen.

Routiniert begann ich, mich auszuziehen. Da brüllte Cyrus: „Alle raus!“

Die anderen verließen zitternd den Raum. Nur ich, Cyrus und Emily blieben zurück.

Ich verstand nicht, warum er das tat. Seine Gedanken waren schon immer unergründlich. Ich fuhr fort und stach mit meinen scharfen Nägeln in meine Brust.

Höllischer Schmerz durchzuckte mich. Zitternd holte ich die Meerjungfrauen-Perle heraus. Ich begann, Emily zu heilen.

Cyrus' tiefe Stimme durchbrach die Stille: „Marina, glaub nicht, ich lasse dich gehen, nur weil du dich bemitleidenswert gibst.“

In seinen Augen war ich theatralisch. Ich benutzte nicht mein Blut, sondern riss mir das Herz heraus. Ich heilte Emily mit der Perle, um sein Mitleid zu erregen.

Aber mein Blut hatte keine Heilkraft mehr. Ich war zu schwach.

Ich würde mich auch nie absichtlich vor ihm bemitleidenswert geben. Das war Emilys Spezialität.

Emily erwachte schnell im heilenden Licht meiner Perle. Cyrus eilte zu ihr und nahm sie in die Arme.

„Wie fühlst du dich? Tut es noch weh?“

Emily warf einen Blick auf meine blutige Brust. Ein grausames Funkeln blitzte in ihren Augen auf.

„Es tut nicht mehr weh, nur ... seit ich schwanger bin, wird mir vom Blutgeruch übel. Kannst du sie rausschicken?“

Cyrus drehte sich zu mir um. Sein Blick war eiskalt: „Bist du taub? Verschwinde!“

Ich kroch auf meinen Armen hinaus. Hinter mir hörte ich Cyrus' sanfte Stimme.

„Emily, geh nie wieder in die Nähe dieser widerlichen, bösen Meerjungfrauen. Sie werden dir wehtun.“

Mein bereits taubes Herz fühlte sich an, als hätte jemand erneut hineingestochen. Der Schmerz erreichte neue Dimensionen.

Ein Dienstmädchen schüttete einen Eimer Eiswasser über mich.

„Ekelhafte Kreatur! Du hast doch einen unsterblichen Körper. Alle Wunden heilen schnell bei dir. Warum blutest du immer noch? Du machst den ganzen Boden dreckig!“

Ein schmutziger Lappen traf mein Gesicht. Ich war zu schwach zum Ausweichen.

„Wisch den Boden sauber! Sonst hole ich den Alpha-König, damit er dich bestraft!“

Ich begann, den Boden zu wischen. Aber das Blut floss weiter aus meinem Körper. Es schien niemals zu enden.

Ich wischte die ganze Nacht. Ich hörte aus dem Zimmer, wie Cyrus und Emily absichtlich laut flirteten. Endlich rollten Tränen über mein Gesicht.

Cyrus' angewiderter Blick brannte sich in mein Gedächtnis.

Bald. Sehr bald wäre ich erlöst.

Die Legende sagte, auch unsterbliche Meerjungfrauen können sterben. Mir blieben nur noch drei Tage.

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