Mein Chef, mein Babys Vater

Mein Chef, mein Babys Vater

By:  Zora MiauIn-update ngayon lang
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Nach Jahren der Trennung traf Elin Berger auf einer Firmenkonferenz ihren Ex-Freund Adrian Kaiser, den Vater ihres Kindes. Elin wollte nur noch fliehen. Sie hatte Angst, das Kind zu verlieren – und Angst davor, alles zu verlieren. Sie erinnerte sich, wie er ihre Beziehung einst als Spiel abgetan hatte. Deshalb hielt sie konsequent Abstand und beharrte auf einem rein beruflichen Verhältnis zwischen Vorgesetzter und Mitarbeiterin. Doch während Frauen an seiner Seite kamen und gingen, blieb sein Blick an keiner hängen. – Anfangs dachte Adrian, Elin habe ihn verlassen, um kurz darauf zu heiraten und ein Kind zu bekommen. Er wollte sie bestrafen, ihr Herz brechen und sie bereuen lassen, dass sie ihn verlassen hatte. Doch als er sah, wie niedergeschlagen sie war, nutzte er ihre Schwäche aus, um sich ihr zu nähern. Immer öfter wünschte er sich heimlich, dass sie und das Kind für immer bei ihm bleiben würden. Als er die Wahrheit erfuhr, wurde ihm klar: Seine Rache traf nur ihn selbst. Elin flüsterte: „Du warst es, der Abstand wollte.“ „Ja, Abstand“, Adrian hob ihr Kinn an, „aber Nähe ist unvermeidlich.“

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Kabanata 1

Kapitel 1

Elin Berger hätte sich nie vorstellen können, dass der neu eingesetzte Chef ihrer Firma ausgerechnet der Vater ihrer Tochter sein würde.

Hätte sie gewusst, dass sie Adrian Kaiser hier wiedersehen würde, wäre sie auf keinen Fall zu dieser Firma gegangen.

Schon vor ein paar Tagen war die Abteilung in Aufruhr gewesen: Ein junger, außergewöhnlich talentierter Leiter sollte von oben her eingesetzt werden.

Der Sohn des Konzernchefs, hieß es – jemand, der sprichwörtlich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden war.

Jeder Punkt in seinem Lebenslauf war unerreichbar für gewöhnliche Angestellte wie sie.

Jetzt stand er im Konferenzraum, eine Hand in der Hosentasche. Sein maßgeschneiderter Anzug unterstrich seine vornehme Eleganz und schlanke Statur. Die jugendliche Unreife von einst war einer kühlen, geschärften Ausstrahlung gewichen, und trotz seiner Jugend verströmte er beeindruckende Autorität.

Mit seiner markant geformten Hand hielt er die Fernbedienung und erläuterte selbstsicher die Folien.

Seine tiefe, warme Stimme füllte den Raum.

Niemand wagte zu atmen, aus Angst, vor diesem neuen Vorgesetzten gleich im ersten Moment unsicher zu wirken.

Elin wünschte sich, sie könnte einfach verschwinden.

Doch der spiegelnde Boden bot ihr nicht den kleinsten Spalt zum Verschwinden – er reflektierte nur ihr entgleistes, beschämtes Gesicht.

Sie wusste zwar, dass der Konzern Kaiser hieß, aber sie hätte nie damit gerechnet, dass es dieser Kaiser war.

Elin krümmte vor Verlegenheit schon fast die Zehen, und ein dünner Film kalten Schweißes bedeckte ihren Rücken.

Eine erdrückende Beklemmung legte sich über sie.

Drei Jahre.

Drei Jahre hatte sie ihn nicht gesehen. Drei Jahre waren sie getrennt.

„Wer ist für dieses Projekt verantwortlich?“

Adrians tiefe, kühle Stimme schnitt durch die Stille des Raumes. Sein Blick glitt über die Reihen der Mitarbeitenden, und sofort wurde es so leise, als würde niemand mehr zu atmen wagen.

Er verzog die Stirn, seine Stimme wurde härter.

„Hast du wirklich vergessen, wofür du zuständig bist?“

Neben Elin erhob sich ihre Kollegin, sichtlich eingeschüchtert. „Herr Kaiser, ich bin dafür verantwortlich.“

In dem Moment, in dem Elin den Kopf hob, hatte sie das Gefühl, als kreuzte sich ihr Blick mit dem von Adrian.

Es fühlte sich an, als würde die Luft zwischen ihnen zu Eis erstarren, und für einen Herzschlag vergaß Elin zu atmen.

Doch Adrian sah schnell wieder weg und sagte scharf: „Das hier braucht eine gründliche Überarbeitung. Wie kommst du überhaupt auf die Idee, so etwas einzureichen?“

Elin spürte, wie eine kleine Welle der Erleichterung durch sie ging.

„Er hat mich vermutlich nicht erkannt“, dachte Elin.

Die heutige Elin war eine andere als damals.

Sie senkte den Kopf, machte sich so unsichtbar wie möglich.

Ihr Blick lag noch immer am Boden, als plötzlich ein Paar perfekt polierter Lederschuhe direkt vor ihr stehen blieb.

Ein kalter Schock durchzuckte sie, als würde sie in tiefes, salziges Wasser hinabgezogen, was ihr im selben Moment den Atem raubte und ihre Glieder taub werden ließ.

Adrian stand direkt neben ihr.

„Herr Kaiser, wir haben das Konzept bereits mit dem Kunden abgestimmt …“, versuchte die Kollegin zu erklären.

Mit einem leisen Schlag legte Adrian die Fernbedienung auf den Tisch. Dann richtete er sich auf, und in seinen dunklen Augen funkelte eine eiskalte Schärfe.

„Ein unreifer Plan ist nun mal unreif. Die Kunden als Vorwand zu benutzen, ist das dein Standard?“

„Oder glaubst du, dass Arbeit ein Ort ist, an dem man ein bisschen ‚Vater-Mutter-Kind‘ spielt?“

In Adrians Augen lag ein kühles, überlegenes Prüfen – und es galt nicht der Kollegin, die gerade sprach.

Es galt … Elin.

Alle anderen starrten verkrampft auf ihre Schuhe, als wollten sie um jeden Preis verhindern, in den Radius seines Ärgers zu geraten.

Elin atmete tief ein und bemühte sich, ihr rasendes Herz zu beruhigen.

Adrian sagte: „Überarbeite das und lege es erneut vor.“

„Ja, Herr Kaiser.“

Während allgemeines, kaum hörbares Aufatmen durch die Reihen ging, landete sein Blick erneut auf ihr.

Ihr Gesicht war noch immer schön, fast unverschämt schön – aber sie war deutlich schmaler geworden.

Sie trug heute ein figurbetontes Businesskleid, das Haar war ordentlich hinter das Ohr gesteckt. Ihre Haut war noch immer auffallend hell. Doch die Müdigkeit in ihren Augen, die dunklen Schatten darunter, konnte sie nicht verbergen.

Und sie sah ihn nicht einmal an.

Adrian lächelte kühl. „Wenn ihr mir so etwas noch einmal vorlegt, tragt ihr die Folgen selbst.“

Seine Finger klopften unregelmäßig auf die Tischplatte vor ihr, ein feines, aber deutliches Zeichen dafür, dass seine Laune gefährlich kippte.

In seinen dunklen Augen lag ein undurchdringlicher Ausdruck, und allein dieser kurze Blick ließ Elins Handflächen schweißnass werden.

Zum Glück wandte er sich bald wieder anderen Projekten zu.

Ihre Beine fühlten sich trotzdem wie aus Watte an.

Nach der Besprechung kehrte Elin mit den anderen an ihre Plätze zurück. Erst nach ein paar Schlucken Wasser fand sie langsam zurück zu einem ruhigen Atem.

Unter den kritisierten Punkten befand sich auch das Projekt ihrer Gruppe – was bedeutete, dass die ganze Abteilung heute wohl Überstunden machen würde.

„Der neue Chef muss erst mal zeigen, wer hier der Boss ist“, stöhnte die Kollegin. „Wir sind sein erstes Opfer. Elin, weißt du eigentlich, warum er die ganze Zeit neben uns stand? Ich dachte, ich kippe um!“

Elin blinzelte irritiert.

Sie war überzeugt gewesen, Adrian hätte sich nur neben sie gestellt, um ihre Antworten besser zu hören.

Doch selbst als andere Gruppen sprachen, blieb er dort stehen.

Keine Bewegung. Kein Schritt zurück. Immer in ihrer Nähe.

Sie hatte sich kaum getraut, den Kopf zu heben – geschweige denn, ihn anzusehen. Nach dem Meeting war sie regelrecht geflüchtet.

Aber wenn man sein Verhalten betrachtete, blieb nur eine Erklärung:

Er erinnerte sich wahrscheinlich wirklich nicht an ihre kurze, törichte gemeinsame Vergangenheit.

Denn nur jemand, den es nicht mehr berührt, kann so unbekümmert an ihrer Seite stehen, als wäre nie etwas zwischen ihnen gewesen.

Früher war Adrian Kaiser die unnahbare Ikone der Wirtschaftsfakultät der Augusta Raurica Universität – vier Jahre lang unangefochtener Campusliebling.

Und seine Beziehung zu Elin Berger, der ältesten Tochter der angesehenen Familie Berger, war damals Gesprächsthema Nummer eins.

Viele behaupteten, Elin würde Adrian mit Geld „aushalten“, ihn mit ihrem Reichtum zu sich zwingen.

Elin selbst hatte das zeitweise sogar geglaubt.

Immerhin wirkte Adrian damals wie ein Student, der kaum über die Runden kam – auch wenn er nie einen einzigen Euro von ihr angenommen hatte.

Bis zu seinem Geburtstag.

Elin loggte sich heimlich in sein Einkaufs-App-Konto ein, um zu sehen, welche teuren Sachen er im Warenkorb hatte, die er sich nicht leistete. Sie wollte etwas davon bestellen und ihm schenken.

Doch dort fand sie etwas ganz anderes: einen privaten Chat zwischen Adrian und einer Fremden.

Die Fremde nannte ihn vertraut „Adi“ und schrieb, dass ein Mann wie er sicher nicht auf eine Frau wie Elin stehen würde.

Elin fühlte sich, als würde jemand einen Eimer voller Eiswasser über sie ausgießen – kalt, schockierend, alles durchdringend.

Trotzdem sagte sie sich, dass es keine Bedeutung habe. Adrian hatte schließlich nicht geantwortet.

Sie kaufte das Geschenk trotzdem.

Als er es später auf seiner Geburtstagsparty entgegennahm, zeigte er weder Freude noch Überraschung, er murmelte lediglich ein neutrales „Danke“.

Als Elin kurz zur Toilette ging, beglich sie draußen die Rechnung.

Auf dem Rückweg hörte sie bereits die hämischen Stimmen aus dem Raum.

„Wenn sich Elin nicht so schamlos an Adrian geklammert hätte, wäre er niemals mit so einer gewöhnlichen Frau zusammen!“

„Ganz genau. Sie glaubt wohl, ein paar Millionen würden sie interessant machen.“

Und dann hörte sie Adrians Stimme – klar, deutlich, wie ein Schlag ins Gesicht:

„Ehrlich gesagt … ich nehme Elin nicht wirklich ernst.“

Gelächter brach aus, übertönte die letzten Worte.

„Hab ich’s doch gesagt! Adrian steht nicht auf solche neureichen Tussis!“

Elin würde dieses Gefühl nie vergessen – ein Schmerz, der ihr die Luft raubte, ein Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, als würde Strom durch ihren Körper jagen.

Kurz darauf gab es familiäre Probleme, und ihr Vater schickte sie ins Ausland.

Und sie blieb ganze drei Jahre fort.

Als Elin drei Jahre später zurückkehrte, hätte niemand ahnen können, dass der neue Vorgesetzte ausgerechnet Adrian Kaiser sein würde.

Und Elin am allerwenigsten.

Wer hätte gedacht, dass der junge Mann, der früher mit Nebenjobs und Stipendien ums Überleben kämpfte, in Wahrheit der einzige Erbe der Kaiser-Gruppe war?

Und nach seinem Verhalten vorhin war klar: Er wollte so tun, als kenne er sie nicht.

Gut so.

Vielleicht sogar besser so.

Im Vorstandsbüro.

Adrian lehnte auf dem weichen Ledersofa, die schlanken Finger mühelos über die Maus gleitend, während er die Profile aller Mitarbeitenden aufrief.

Auch ihres.

Seit einem Jahr war sie nun schon hier – hatte mit ihrem beeindruckenden Lebenslauf und ihrer Arbeit alle überzeugt, war fest übernommen worden und inzwischen sogar Projektleiterin.

Adrians Gesicht verfinsterte sich, seine Finger klopften regelmäßig gegen die Tischplatte, ein leises Geräusch.

Sein Sekretär, Mark Schuster, beobachtete ihn aufmerksam. „Herr Kaiser? Haben Sie Anweisungen für mich?“

Adrian hob die Kaffeetasse, trank elegant und sagte ruhig: „Ich bin erst seit Kurzem hier und kenne die Projekte noch nicht. Stell mir die Leiter der einzelnen Gruppen vor.“

Mark nickte und stellte sie der Reihe nach vor – und ganz zuletzt erwähnte er Elin.

„Frau Berger ist jung, aber sehr talentiert. Sie arbeitet erst seit einem Jahr am Hauptsitz, zuvor war sie in der Auslandsabteilung. Ihre Ergebnisse sind hervorragend.“

Hervorragend?

Adrian lächelte kalt.

Dass die verwöhnte älteste Tochter der Berger-Familie sich überhaupt herabließ, zu arbeiten – kaum zu glauben.

Und noch weniger glaubte er, dass ihre angeblichen Erfolge ohne Geld zustande gekommen waren.

Geld war schließlich ihre Lieblingswaffe.

Dass sie plötzlich verschwand, als es am schönsten war – das passte nur zu ihr.

Mark bemerkte Adrians Schweigen, fügte vorsichtig hinzu: „Dieses Projekt liegt komplett in ihrer Verantwortung, und der Vorstand setzt große Hoffnungen auf sie.“

Er seufzte leise.

Elin war schon als Praktikantin bei ihm gewesen, er war derjenige, der sie herangeführt hatte.

Er mochte diese junge Frau, die kaum redete, kein Drama suchte und zuverlässig arbeitete –

und konnte sich einen zusätzlichen Kommentar nicht verkneifen:

„Wenn sie Fehler macht, können Sie sie natürlich zurechtweisen, Herr Kaiser. Geben Sie ihr einfach eine Chance.“

Adrian hob den Kopf, in seinen dunklen Augen glomm eine schneidende Kälte.

Erst ein Jahr hier – und schon gab es jemanden, der sie verteidigt?

Offenbar hatte sie nichts verlernt: Menschen für sich zu gewinnen gehört nach wie vor zu ihren größten Talenten.

Mark bemerkte nicht, wie sehr sich Adrians Miene verfinstert hatte.

Er seufzte und sagte weiter: „Frau Berger hat es nicht leicht. Ihr Vater ist gestorben, ihre Mutter schwer krank. Außerdem hat sie eine kleine Tochter, die gesundheitlich auch sehr anfällig ist. Und ihr Mann …“

Adrian schnitt ihm eiskalt das Wort ab, ein Blick, der schärfer war als jede Warnung.

„Mark, zahle ich dir wirklich ein Gehalt dafür, dass du Gerüchte erzählst?“

Mark zuckte heftig zusammen und entschuldigte sich mehrmals. Als er merkte, dass Adrian nicht weiter nachhakte, verließ er mit einer tiefen Verbeugung das Büro.

Er konnte diesen neuen Chef noch nicht einschätzen – und wusste plötzlich sehr genau, dass er in Zukunft vorsichtiger sein musste.

Stille legte sich über den Raum.

Adrian wischte die verschütteten Kaffeetropfen vom Tisch und scrollte auf dem Bildschirm weiter.

Er öffnete Elins Personalakte.

Das Foto war noch immer jenes Passbild aus der Studienzeit, das sie nur gemacht hatten, weil sie ihn damals überredet hatte, mitzugehen.

Sein Blick wanderte weiter nach unten, bis er bei der Zeile „Familienstand“ angekommen war.

Verheiratet.

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