All Chapters of Gebunden im Schatten meiner Schwester: Chapter 41 - Chapter 50

Dr. Miller hatte gesagt, es sei normal, dass Wölfe ihre menschliche Seite nach einer Zurückweisung eine Zeit lang blockierten, weil sie Zeit für sich brauchten, um zu heilen und alles zu verarbeiten. Leider wusste ich, dass in unserem Fall mehr dahintersteckte. Luke hatte mich angefleht, Lilys Zurückweisung nicht anzunehmen, und in einem Wutanfall hatte ich ihn ausgeblendet und es trotzdem getan.Luke und ich waren ein Team, und die Entscheidung, wen wir als Gefährtin annehmen oder zurückweisen, betraf uns beide direkt. In meinem Zorn hatte ich die Entscheidung für uns beide getroffen. Ich wusste, dass es eine Weile dauern würde, bis er mir das verzieh – wenn er es überhaupt jemals tat. Ich konnte nur zur Mondgöttin beten, dass er mit der Zeit verstehen würde, dass wir keine andere Wahl gehabt hatten, als Lily zurückzuweisen. Unser Rudel hätte sie niemals als zukünftige Luna akzeptiert, und das Bett mit jemandem zu teilen, der für den Verlust der Liebe unseres Lebens verantwortlich wa

(James’ Sicht)Ich sah meine Eltern ungläubig an. „Was meint ihr damit, dass ihr nicht wisst, wo Lily ist? Ich dachte, ihr hättet die Grenzen versiegelt, nachdem Lily die Halle verlassen hat?“„Das haben wir, Sohn. Und wir haben Wachen ausgeschickt, um nach ihr zu suchen. Es gab keine Spur von ihr. Sie haben überall gesucht.“„Wie kann das sein, Vater? Du hast doch gesehen, wie verletzt sie war! Mindestens ein Bein und ein Arm waren gebrochen. Sie ist buchstäblich humpelnd aus dem Veranstaltungssaal gegangen – und musste zusätzlich noch mit der Zurückweisung fertigwerden! Sie hat nicht einmal eine Wölfin! Wie weit hätte sie überhaupt kommen können?“„Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, Sohn. Wir haben versucht, sie zu finden, aber wir konnten es nicht“, sagte mein Vater traurig.„Wie lange habt ihr gesucht?“, fragte ich anklagend.Mein Vater sah weg. Ein Alpha schaut niemals weg, wenn es um ein unangenehmes Gespräch geht – was bedeutet, dass ihn die Antwort wirklich belastet.

(James’ Sicht)Ich ließ die Worte von Alpha Brett immer und immer wieder in meinem Kopf ablaufen und versuchte herauszufinden, worauf er sich bezogen hatte – und warum er plötzlich zwei so wichtige Verträge kündigen würde. Das Einzige, was Sinn ergab, war, dass Alpha Brett von dem erfahren hatte, was zwischen Lily und mir bei Stephanies Gedenkfeier passiert war... aber konnte das wirklich ausreichen, um sich von einem der engsten Verbündeten seines Rudels abzuwenden?„Wie lange willst du noch dasitzen und mich anstarren?“, fragte Dr. Hyder mürrisch. „Ich habe noch anderes zu tun.“Es waren zehn Minuten vergangen, seit Alpha Brett uns allein gelassen hatte.Nachdem er gegangen war, hatte ich auf einem der Besucherstühle gegenüber von Dr. Hyder Platz genommen – und war sofort in meinen eigenen Gedanken versunken.„Geht es Lily gut?“, fragte ich schließlich. Dr. Hyder sah etwas verblüfft aus.Angesichts der Schwere der Ankündigung von Alpha Brett war selbst ich überrascht, dass das me

„Na ja... dann solltest du dich besser beeilen und dich anziehen. Und nimm was für deinen Kopf. Ich habe das Gefühl, dieser Tag ist gerade viel länger geworden.“**** Zehn Minuten später gingen Nick und ich gemeinsam zum Büro meines Vaters.Die Tür stand offen, und man konnte schon aus einer Meile Entfernung hören, wie mein Vater herumbrüllte. Drinnen versuchten meine Mutter und Beta Robert, ihn zu beruhigen.Angesichts seines Gemütszustands wäre der kluge Weg gewesen, ruhig hineinzugehen und ihm zu erklären, was letzte Nacht passiert war.Leider war ich seit Stephanies Tod selten klug, wenn es darum ging, mit meinem Vater umzugehen.Statt vernünftig zu bleiben, ging ich ohne anzuklopfen hinein, setzte mich in einen Besucherstuhl und legte die Füße auf seinen Schreibtisch. „Na, hallo, Vater. Ich habe gehört, du hast nach mir gesucht.“Mein Vater fuhr herum und starrte mich an. Ich würde es ihm nie sagen, aber der Blick in seinen Augen war sogar furchteinflößender als der von Dr. Hyde

(Luna Janes Sicht)Mein Magen verkrampfte sich, während ich versuchte, den Mut zu finden, James und Nick den nächsten Teil der Geschichte zu erzählen. Ich wusste, dass mich keiner von beiden jemals wieder mit denselben Augen ansehen würde, sobald sie erfuhren, was ich getan hatte.Gleichzeitig wusste ich, dass ich dieses Geheimnis nicht länger verdrängen konnte. Es war an der Zeit, dass alles ans Licht kam. Ob ich es beabsichtigt hatte oder nicht – mein Geheimnis wirkte sich inzwischen auf meinen Sohn und unser Rudel aus.„Tyler... Tyler war der Name von Roberts und Margies erstem Sohn.“Ich stieß es schnell hervor, im Wissen, dass mich diese Worte dazu zwingen würden, auch den Rest zu gestehen.Ich sah den Schock in den Gesichtern von James und Nick. Keiner von ihnen hatte eine Ahnung, dass Robert und Margie vor Stephanie bereits ein Junges gehabt hatten.James ließ meine Hand los und sank in den Stuhl seines Vaters. Ich konnte förmlich spüren, wie er den Atem anhielt, während er auf