Am Hochzeitstag verschwand ich spurlos
„Frau Stein, gemäss Ihrer Anfrage haben wir eine Leiche vorbereitet, die Ihnen bis ins kleinste Detail gleicht. Diese werden wir in zehn Tagen an den Ort Ihrer Hochzeitszeremonie mit Herrn Meyer liefern“, erklärte der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung. Mias nervöse Anspannung, die schon Tage anhielt, ließ nach endlich ein wenig.
„Danke schön.“
„Gern geschehen, das ist unsere Pflicht. Machen Sie sich keine Sorgen – niemand wird an der Echtheit dieser Leiche zweifeln.“
Nach dieser Garantie seufzte Mia erleichtert.
Noch einmal ging sie mit dem Mitarbeiter die Details für den Liefertag der Leiche durch. Nachdem sie die Leitung gelegt hatte, öffnete sie die Tür zum Privatzimmer. Bisher war das Zimmer voller Lärm, doch im Moment, in dem sie eintrat, erstarrte die Stimmung. Alle schauten sie an – kein Laut war mehr zu hören.