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Kapitel 7

Author: Noah Bauer
Michael sah sie ausdruckslos an und blickte dann zu Anna, seine gesamte Körpersprache strahlte eine eiskalte Bedrohung aus: „Ihr beiden Direktoren habt ja viel Spaß. Als Direktoren streitet ihr euch und randaliert vor den Mitarbeitern. So führt man also ein Unternehmen? Was haltet ihr von diesem Ort?“

Die Mitarbeiter zogen hastig die Köpfe ein und wagten es nur, hin und wieder verstohlen zu blicken.

Anna sprach mit fester Stimme: „Michael, ich arbeite hier ganz normal, und plötzlich kommt Maria und fängt ohne Grund an, zu schreien und zu schlagen. So jemand kann keine Marken-Direktorin sein…“

Michael richtete seinen Blick auf Maria, seine Stimme kühl: „Entschuldigen Sie sich.“

Maria holte tief Luft, ihre Faust, die sie immer noch ballte, war fest geschlossen. „Nachdem Anna sich bei mir entschuldigt hat, werde ich mich bei ihr entschuldigen.“

Als Direktorin war es nicht korrekt, jemanden im Unternehmen zu schlagen, aber sie hatte keine Reue. Sie würde die Konsequenzen tragen, aber Anna musste zuerst den ersten Schritt machen.

Anna sah mit einem Blick voller Enttäuschung zu Michael. „Michael, ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe…“

Maria wollte gerade antworten, aber Michael unterbrach sie mit fester Stimme: „Entschuldigung!“

Seine Stimme war bestimmt und entschlossen, ein Widerspruch war unmöglich.

Maria starrte ungläubig auf ihn, ihre Augen brannten vor Schmerz. Er fragte nicht einmal nach den Tatsachen.

Michael schluckte leicht, sein Adamsapfel rollte hin und her, dann wiederholte er: „Ich sage es nochmal. Entschuldigung.“

Maria bohrte ihre Fingernägel in die Handfläche, um das Zittern zu unterdrücken, und zwang sich, Anna einen letzten zornigen Blick zuzuwerfen, bevor sie mit rauer Stimme flüsterte: „Anna, es tut mir leid.“

Anna grinste selbstzufrieden. „Maria, es wird das letzte Mal sein.“

„Aber Anna, willst du nicht erklären, warum der Markenbotschafter gewechselt wird?“ Maria fragte kühl.

Anna lachte und schaute zu Michael. „Natürlich auf Michaels Anordnung.“

Maria starrte ungläubig auf Michael.

Michael bestritt es nicht, sondern drehte sich um und ging mit schnellen Schritten in sein Büro. „Maria, komm mit in mein Büro.“

Maria atmete tief ein, warf Anna einen kalten Blick zu und folgte ihm.

Im Büro des CEO.

Maria betrat den Raum hinter ihm, schloss die Tür und fragte: „Michael, warum muss Lena ersetzt werden?“

Michael setzte sich hinter seinen Schreibtisch, warf ihr einen Blick zu, antwortete jedoch nicht sofort. „Wie sieht es mit dem Scheidungsantrag aus, den du dir angesehen hast?“

Maria erstarrte, jeder Atemzug fiel ihr schwer. „Ich war in den letzten Tagen ziemlich beschäftigt, aber ich werde ihn heute Abend ansehen, wenn Michael es eilig hat.“

Michael machte eine Pause, sah sie tief an und betonte mit Nachdruck: „Gut.“

Maria fühlte sich immer verzweifelter. „Und wenn… ich sage nur, wenn… wir ein Kind hätten, würdest du dann trotzdem auf die Scheidung bestehen?“

Michael antwortete kalt: „Es gibt kein ‚wenn‘. Selbst wenn wir ein Kind hätten, würde ich nicht zulassen, dass du es bekommst.“

„... Ich verstehe.“

Maria stockte der Atem. Sie wollte das Ganze schnell hinter sich bringen und den Raum verlassen. „Michael, du hast die Planung bereits genehmigt, warum dann Lena ersetzen?“

Solche Kleinigkeiten waren doch nicht wichtig genug für den CEO der Schmidt Gruppe, um sich damit zu beschäftigen!

„Sie zu ersetzen, hat natürlich meine Gründe.“

Maria sagte direkt: „Seit der Gründung von HimmelsStoff war ich dafür verantwortlich. Michael, du hast dich nie in die Entwicklung von HimmelsStoff eingemischt. Wenn du jetzt den Botschafter wechseln willst, sollte das auf jeden Fall mit mir besprochen werden.“

Es ging nicht nur um die Entscheidung, den Botschafter zu wechseln. Es gab noch viele Details, wie die Beruhigung von Lena und die Neuausrichtung der Werbemaßnahmen. Werbezeitpläne und Fotografen mussten koordiniert werden, und die Markenstrategie musste angepasst werden.

Michael lehnte sich zurück, verschränkte die Beine. „Es wird Emma sein.“

Maria fühlte sich wie von einem Schlag getroffen. Ihr Gehirn war leer, sie starrte einen Moment lang ins Leere, bevor sie verwirrt fragte: „Der Botschafter wird Emma?“

„Ja“, bestätigte Michael, seine Finger trommelten ruhig auf dem Tisch. „Emma muss nach Nordgondria zurück, um ihre Karriere voranzutreiben. Dieses Engagement ist der erste Schritt.“

Maria holte tief Luft, als sie die schneidende Kälte der Worte spürte. Die Luft schien sich in scharfe Klingen zu verwandeln, die ihr Herz durchbohrten.

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